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Kommentar: Die Demokratie ist nicht immun gegen den Hass der Corona-Leugner

Kommentar

Die Demokratie ist nicht immun gegen den Hass der Corona-Leugner

Michael Stifter
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    Eine Demonstrantin in Österreich: Dort ist die Querdenker-Bewegung noch stärker als in Deutschland.
    Eine Demonstrantin in Österreich: Dort ist die Querdenker-Bewegung noch stärker als in Deutschland. Foto: dpa

    Zu den rhetorischen Dauerbrennern dieser Zeit gehört die Warnung vor einer Spaltung der Gesellschaft. Allerdings wird die Frage, was denn unser Land zu spalten droht, höchst unterschiedlich beantwortet. Der Egoismus der Impfgegner – sagen die einen. Der Druck auf die Ungeimpften – sagen die anderen.

    Darüber müssen wir reden, notfalls auch streiten. Denn beide Seiten fühlen sich ungerecht behandelt. Worüber sich hingegen keine Sekunde streiten lässt, ist die wachsende Demokratieverachtung und Gewaltbereitschaft von Corona-Leugnern, Impfgegnern und Verschwörungsideologen.

    Wer andere bedroht oder Gewalt anwendet, ist kein Querdenker, sondern kriminell

    Wer versucht, Politikerinnen und Politiker, Medienvertreter oder Pflegekräfte einzuschüchtern oder sie sogar angreift, ist kein Querdenker, sondern kriminell. Die Grenzen dessen, was vermeintlich gesagt oder getan werden darf, haben sich mit jeder weiteren Corona-Welle verschoben. Der Staat muss hier klare Kante zeigen.

    Ja, es ist nur eine laute Minderheit, die Hass verbreitet, anstatt sich mit den Argumenten der anderen Seite auseinanderzusetzen. Aber wir müssen aufpassen, dass sie mit ihrer Hetze nicht noch mehr Menschen ansteckt. Gerade in einer solchen Krise sollten wir nicht glauben, dass die Demokratie dagegen immun ist.

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