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Ländervergleich: Kosten von Benzin und Diesel in anderen Ländern

Krieg in der Ukraine

So viel kosten Benzin und Diesel in anderen Ländern

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    Tanken ist derzeit teuer in Deutschland – und in anderen Ländern?
    Tanken ist derzeit teuer in Deutschland – und in anderen Ländern? Foto: Michael Kappeler, dpa

    Am Ende des Urlaubs noch schnell im Urlaubsland tanken, um Geld zu sparen – schließlich sind die Preise im Ausland meist billiger. Kennen Sie diese Theorie? Und vor allem: Stimmt die „Urlaubsweisheit“ auch noch in diesen Tagen?

    Seit Beginn des Krieges in der Ukraine ist der Dieselpreis in Deutschland um fast 50 Cent gestiegen. Häufig wird die Zwei-Euro-Marke pro Liter Benzin oder Diesel überschritten. Die Preise weltweit unterscheiden sich allerdings noch immer. Unsere Übersicht zeigt, wie viel in anderen Ländern pro Liter Diesel und E10 zu blechen ist. Denn es geht noch deutlich teurer, aber auch günstiger.

    Übersicht: So viel kosten Benzin und Diesel weltweit

    Unter den verglichenen Ländern kostet der Liter Diesel in Schweden mit umgerechnet 2,45 €/Liter am meisten, am wenigsten in den USA mit 0,89 €/Liter. Beim E10 ist Kroatien mit 0,82 €/Liter am günstigsten. Am teuersten ist Hongkong mit umgerechnet 2,57 €/Liter.

    Deutschland gehört zu den teuersten auf der Liste. Das liegt daran, dass ein Großteil des Erdöls importiert wird. Folglich sind die Preise in Deutschland von denen am Weltmarkt abhängig. Da ein Drittel der Lieferungen aus Russland kommt, haben der Krieg in der Ukraine und Sanktionen gegen Russland einen spürbaren Einfluss auf die Preise in Deutschland. Auch Panikkäufe haben den Preis nach oben getrieben. Der Preisunterschied zu anderen Ländern kommt also zunächst durch die Preis- und Steuerpolitik, dem Preis auf dem Weltmarkt und der Abhängigkeit zu Russland zustande.

    Wie sind weitere Preiserhöhungen zu stoppen?

    Wie das ZDFberichtet, wirft der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, Michael Hüther, die Überlegung in den Raum, den „hohen Steuerkeil“ für eine „gewisse Zeit“ auszusetzen. In der Praxis betrachtet würde die Aussetzung oder Senkung der Energiesteuer am meisten Kosten senken. Für Super E10 liegt diese immer bei 65,4 Cent. Am wenigsten würde es bringen, die CO-Bepreisung auszusetzen – hier könnten lediglich bis zu acht Cent gespart werden. Steuersenkungen hat die Bundesregierung bis jetzt noch nicht geplant. In anderen EU-Ländern wie Polen oder Kroatien wurden Steuern auf Kraftstoffe bereits gesenkt, das erklärt die niedrigeren Preise.

    Umwelt- und Klimaschützer fordern zur Preissenkung vorübergehende Sofortmaßnahmen wie ein Tempolimit, zwei autofreie Sonntage im Monat oder die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene.

    Währenddessen macht die Aktivistin und Autorin Katja Diehl per Twitter auf einen anderen Punkt aufmerksam: „Es macht mich betroffen, wie sehr das Getöse um den #Spritpreis zeigt, wie egal uns die Preisentwicklung im ÖPNV und bei der Bahn ist.“

    Auch in Augsburg wurden vor kurzem die Ticketpreise erhöht. Das stößt auf Kritik. Gerade mit den steigenden Spritpreisen sei der öffentliche Nahverkehr eigentlich als preiswerte und soziale Alternative geeignet, so das Argument.

    Hören Sie sich dazu auch unseren Podcast an. Die Augsburgerin Tanja Hoggan-Kloubert spricht über die Angst um ihre Eltern in der Ukraine – und die überwältigende Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung.

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