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Kommentar: Preiserhöhung von DAZN: Von irgendwas müssen die Profis leben

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Preiserhöhung von DAZN: Von irgendwas müssen die Profis leben

Tilmann Mehl
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    Auch Robert Lewandowski ist ein Opfer der Inflation.
    Auch Robert Lewandowski ist ein Opfer der Inflation. Foto: Angelika Warmuth, dpa

    Die Preiserhöhung wirkt nur auf den ersten Blick dreist. Natürlich ist es für Fußballbegeisterte ärgerlich, dass der Streaming-Anbieter DAZN künftig 30 Euro statt bisher 15 pro Monat für seine Dienste verlangt. Zusammen mit den Abos für Sky, Amazon Prime und RTL+ (Die TOP-SPIELE der Conference League live!) kommen so über 80 Euro pro Monat zusammen. Allerdings sind auch die Preise für Butter, Benzin und Brezen zuletzt gestiegen. Inflation und so.

    Dafür, dass die Löhne der Fans nicht in gleichem Maße steigen wie die Lebenshaltungskosten, können weder Profis noch übertragende Sender etwas. Wie zwingend der Dreh an der Preisschraube war, zeigte sich zuletzt an den erbarmungswürdigen Verhältnissen, unter denen beispielsweise Robert Lewandowski leidet. Der arme Mann kommt mit seinen 20 Millionen Jahresgehalt kaum aus und sucht deshalb nach einem Arbeitgeber im europäischen Ausland, wo ein halbwegs niveauvolles Leben mit seinem kargen Auskommen noch möglich ist.

    Für 30 Euro gibt es immerhin auch Sportangeln

    DAZN wiederum bietet für die 30 Euro auch allerhand. Auf dem Portal laufen unter anderem auch die spannendsten Wettbewerbe im Sportfischen. Da gibt es auch dann noch etwas für das Geld, wenn der Ligaball beispielsweise von Mitte November bis Anfang Januar ruht wie in dieser Saison. Möglicherweise wird auch noch die Super League des Wettpinkelns bis 72 Kilogramm übertragen. Das Programm besticht seit jeher durch seine Vielseitigkeit.

    Wer ehrlich ist, wird zudem bei genauer Kalkulation die 80 Euro pro Monat für Spitzenfußball nicht wirklich für überteuert halten. Das ist schließlich weniger Geld, als man mittlerweile für einen Restaurantbesuch zu zweit ausgibt. Und wer möchte bitte Feinkost-Kicks wie die Partien Hoffenheim gegen Bochum oder Bremen gegen Augsburg verpassen?

    Um die Fußballrechte zu refinanzieren, werden die Sender künftig aber andere Wege bestreiten müssen, schließlich ist der Dispo des Waldundwiesen-Fans unverständlicherweise nicht beliebig dehnbar. Durch Zusatzleistungen aber lassen sich von der etwas exklusiveren Kundschaft sicher noch ein paar Euros erwirtschaften. Live-Aufnahmen aus dem Mannschaftsbus während der Fahrt ins Stadion für 30 Cent je Kilometer pro Zuschauer oder Zuschauerin. Dazu die interaktive Möglichkeit, die dort zu sehenden 2000-Euro Kopfhörer gleich selbst zu bestellen. Die besten Poker-Tipps von Max Kruse, einen Ratgeber zur Liebe am Arbeitsplatz mit Julian Nagelsmann, ein Restaurantführer von Niklas Süle. Irgendjemand zahlt immer.

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