
Kirchturm Aulzhausen: Nach der Sanierung ist eine Sanierung nötig

Plus Schon wenige Jahre nach der Ausbesserung des Kirchturms in Aulzhausen sind erneut Schäden aufgetreten. In diesem Jahr aber sollen sie beseitigt werden.

Die Sanierung liegt gerade einmal sechs Jahre zurück. Und doch ist der Turm der Pfarrkirche St. Laurentius und Elisabeth in Aulzhausen seit etwa zwei Jahren wieder eingerüstet. Denn es sind erneut Schäden aufgetreten. Jetzt ist eine Sanierung der Sanierung nötig.
Im vergangenen Sommer berichtete Affings Pfarrer Max Bauer auf Anfrage unserer Redaktion: "Wir sind mit Volldampf dabei, das Problem zu lösen." Dieses Problem hat offenbar einigen Beteiligten Kopfzerbrechen gemacht und für viel Ärger gesorgt. Inzwischen aber steht zumindest fest, dass es weitergeht und die Zeit des Stillstands beendet wird. Noch in diesem Jahr soll die Ausbesserung starten, erklärt Pfarrer Bauer gegenüber unserer Redaktion.
Die Diözese will den Aulzhauser Kirchturm noch einmal sanieren
Das ist deshalb möglich, weil die Diözese, in deren Händen die Entscheidung liegt, nach längerem Hin und Her inzwischen den Aulzhauser Kirchturm als "ganz normale Renovierungsmaßnahme" deklariert und beschlossen hat: Die Schäden werden jetzt ausgebessert.. Die Genehmigung für das Projekt und die Klärung weiterer Details laufe derzeit gerade, berichtet Bauer. Die Folge der Entscheidung ist, dass die Kirche für die Sanierung aufkommen muss.

Doch zurück zum Problem: Im Winter 2018/2019 waren im nordwestlichen Bereich des Turms Gesimsteile weggebrochen. Das lag daran, dass Wasser vom Dach aus einsickerte. Es folgte eine lange Suche nach der Ursache. Inzwischen, so Bauer, sei klar, woher das Wasser komme und Durchlass finde. Damit kann es an die Reparatur gehen. Denn nun ist klar, wie die Schäden beseitigt werden können. Dafür ist es nötig, so beschreibt es Bauer, das Gesims neu aufzumauern, "dass die Feuchtigkeit nicht reinkommt". Auch das Blech müsse noch einmal aufgebogen werden.
In Aulzhausen gibt es Ärger wegen des Dauergerüsts am Kirchturm
In Aulzhausen ist niemand froh über das Dauergerüst, das den Kirchturm umgibt. Es hat auch für einigen Ärger gesorgt, dass sich die Sache so lange hinzieht. Dass im vergangenen Jahr kaum etwas vorwärts gegangen ist, sei unter anderem coronabedingt, so der Pfarrer. Auch er selbst ist nicht glücklich mit der Situation. Der "eigentliche, ganz große Ärger" sei die sehr lange Standzeit des Gerüsts. Doch zum einen handelt es sich auch um ein Sicherungsgerüst für den Fall, dass etwas vom Turm herunterfallen sollte. Zum anderen sind die Auf- und Abbauarbeiten extrem kostspielig. Deshalb wurde darauf verzichtet, das Gerüst in der Zeit des Stillstands abzubauen.
Pfarrer Bauer ist froh, dass das Gerüst bald wegkommen soll
Bauer zeigt sich deshalb froh, "dass es jetzt endlich gemacht wird". Das sei das Allerwichtigste. Und dass endlich das Gerüst wegkomme. Denn es geht nicht nur um den Anblick. Das Gerüst beansprucht auch Platz auf dem Friedhof. Fünf Gräber seien deshalb dauerhaft abgesperrt. "Da darf man nicht hin", so der Pfarrer.
Immerhin: Das Problem am westlichen Bereich des Kirchturms ist inzwischen geklärt. Dort hatten sich Mitte vergangenen Jahres ebenfalls Schäden gezeigt. Es bröckelte der Putz ab. Laut Pfarrer Bauer hat die damals beauftragte Firma diese Schäden vor Weihnachten auf Kulanz bereinigt.

Ein Großteil der vergangenen Jahre war an der Aulzhauser Kirche ein Gerüst zu sehen. Seit Pfingsten 2014 stand wegen der Kirchensanierung ein Metallgerüst im Außenbereich. Nach einer Innenrenovierung folgte eine Außensanierung mit Dachstuhlerneuerung und Neueindeckung des Kirchendaches. Dazu gehörte auch die Instandsetzung des Kirchturms. 165.000 Euro waren vor sechs Jahren allein für die Turmsanierung veranschlagt. Sie hat damals die Gemeinde Affing vollständig übernommen.
Diesmal ist das anders. Diesmal geht die Rechnung an die Kirchenstiftung Aulzhausen. Die Kirche kalkuliert mit knapp 100.000 Euro Kosten inklusive des Gerüsts. Die Kirchenstiftung erhält dafür den üblichen Zuschuss von der Diözese. Dieser beträgt 60 Prozent, erläutert der Pfarrer. Allerdings hofft er in diesem Fall auf einen Sonderzuschuss. Eine entsprechende Anfrage ist bereits gestartet. Eine Zusage liegt aber noch nicht vor.
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