
Ein bewegender Abend für Martin Echter


Der Sielenbacher Neujahrsempfang ist für ihn der letzte als Bürgermeister. Er erlebt eine Überraschung
Aus mehreren Gründen war der Neujahrsempfang der Gemeinde Sielenbach am Freitag für Bürgermeister Martin Echter etwas Besonderes. Es war der letzte Empfang, den er als Oberhaupt der Gemeinde ausrichtete. Und er konnte eine Ehrung aussprechen, die ihm schon seit einigen Jahren am Herzen liegt: Echter zeichnete Sepp Bichler mit der Goldenen Verdienstmedaille aus (Bericht folgt). Eine Auszeichnung, die die Gemeinde bisher erst einmal vergeben hat. Außerdem überraschte ihn seine Familie.
Bei aller Routine nach 18 Jahren im Amt war es für Bürgermeister Echter auch ein emotional bewegender Abend. Zum Beispiel als er seiner Ehefrau Theresia für ihre große Unterstützung im Hintergrund dankte. Oder als seine drei Kinder mit den acht Enkeln überraschend zum Empfang kamen. Durch seine Arbeit als Bürgermeister hätten sie auf manches verzichten müssen, sagte ein gerührter Echter.
Zum Empfang eingeladen waren Ehrenamtliche und unverzichtbare freiwillige Helfer im gemeindlichen und kirchlichen Bereich. Wie zum Beispiel Frauen, die sich bei Festen und Feierlichkeiten einbringen oder Mitglieder und Vorstände von Vereinen, die das ganze Jahr über ehrenamtliche Arbeit leisten. „Ohne solche Hilfen wären viele Veranstaltungen gar nicht möglich“, so der Bürgermeister.
In der gut aufgestellten Gemeinde würden viele zum Erfolg beitragen, betonte er. „Gemeinschaftssinn und Zusammenhalt sind als hervorragend zu bezeichnen.“ Der Bürgermeister war überzeugt, dass die Gemeinde im Landkreis und auch bayernweit als gutes Beispiel dastehe. Rückblickend auf seine 18-jährige Amtszeit sagte er: „Wir haben viel gemeinsam erreicht, wegweisend geplant und den Haushalt konsolidiert.“ Dank Unterstützung von Bürgern, Investoren und Gemeinde sei Sielenbach klimaneutral.
Die Energieerzeugung mit dem bestehenden Energiemix aus Photovoltaik, Windrädern und Biogasanlagen nannte er als einen der wichtigsten Schwerpunkte. „Nach der Fertigstellung des fünften Wärmenetzes Ende 2019 ist der größte Teil der Gemeinde ölfrei.“ Der Bürgermeister war stolz: „Die Energiewende ist in unserer Gemeinde längst vollzogen.“ Als weitere wichtige Schwerpunkte nannte er unter anderem den sozialen Wohnungsbau, die Schaffung von Baugrundstücken, die Erweiterung des Gewerbegebietes und den Neubau des Kinderhauses. Beim Bevölkerungswachstum stehe die Gemeinde im Landkreis an dritter Stelle. Fast alle einheimischen Jugendlichen würden in der Gemeinde bleiben und Familien gründen. Die Vereine betreuen viele Schüler und Jugendliche und haben keine Nachwuchssorgen. Ebenso wenig wie die Blaskapelle Sielenbach, deren Jugendkapelle beim Neujahrsempfang spielte. Das alles wirkt sich auch bei den Schulen aus. Echter ging davon aus, dass in den nächsten Jahren die Zahl der Grundschüler im Schulverband Adelzhausen-Tödtenried von jetzt 122 auf mindestens 180 bis 200 steigen werde. Auch die schwierigen Jahre, als wegen geringer Schülerzahlen das Damoklesschwert der Schließung über der Mittelschule Sielenbach schwebte, sind vorbei. Rektorin Claudia Gatsch dankte dem Bürgermeister für sein Engagement in dieser Zeit: „Ohne ihn gäbe es unsere Schule gar nicht mehr.“ Sie ist seit 30 Jahren an der Schule, zwölf davon als Rektorin.
Zweiter Bürgermeister Franz Moser zollte Echter Respekt für das, was er in seiner Amtszeit geleistet hat. „Manches davon ist schon wieder vergessen oder selbstverständlich geworden.“ Alle Projekte hätten geplant und finanziert werden müssen. Für die meisten Bauvorhaben übernahm Echter die Planung. Moser über Echters Leistung für die Gemeinde: „Mit Worten kann man das gar nicht ausdrücken.“ Er war sicher, dass der neue Gemeinderat Echter dafür mit „einem bärigen Fest“ verabschieden werde.
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