
Affing
Neue Bauordnung in Bayern: Affing akzeptiert kleinere Abstände

Plus In Zukunft können in Affing Gebäude näher zusammenrücken. Der Gemeinderat verzichtet auf eine Satzung, die größere Abstände zulässt.

Näher zusammenrücken, vorhandenen Platz besser ausnutzen und weniger Boden verschwenden: Das ist der Hintergrund für eine Novelle der Bayerischen Bauordnung. Sie tritt am 1. Februar in Kraft und verringert die bisher geltenden Abstandsregelungen zwischen Gebäuden um mehr als die Hälfte. Das gefällt nicht allen Gemeinden. Auch der Affinger Gemeinderat diskutierte jüngst über diese Thematik.
Bauen: Affings Verwaltung warnt vor Mustersatzung des Gemeindetags
Es gibt eine Alternative zu den neuen Vorschriften: Der Bayerische Gemeindetag hat ganz flott eine neue Mustersatzung aufgelegt, mit der Kommunen die neuen Abstandsregeln umgehen können. Allerdings ist er da offenbar übers Ziel hinausgeschossen. Denn in Zukunft gilt in Bayern eine andere Berechnungsgrundlage. Das führt dazu, dass durch die Mustersatzung die Abstände zwischen Häusern noch größer werden als bislang vorgeschrieben. Affings Bauamtsleiter Ralf Scherbauer warnte vor diesem Weg. So könne es dazu kommen, dass manch Grundstück überhaupt nicht mehr bebaubar wäre.
Scherbauer und die Gemeindeverwaltung hatten nach einer Alternative gesucht. Sie arbeiteten eine eigene Regelung aus, mit der zum größten Teil die bisher gültigen Abstände möglich gewesen wären. Am Ende der Diskussion zeigte sich: So viel Engagement wäre gar nicht nötig gewesen. Der Gemeinderat beschloss einstimmig, vorerst nichts gegen die Novelle zu unternehmen. Bei Bedarf könne später immer noch gehandelt werden, lautete die Meinung.
Abstände beim Bauen: Affing lässt die Finger von eigener Satzung
Als Erstes hatte zuvor Markus Heidenreich dafür plädiert, die Finger von einer Satzung zu lassen. Der Gesetzgeber habe sich etwas bei der Änderung der Bauordnung gedacht. Es gehe um Ressourcenschonung. Gerhard Faltermeier sagte, immer über Flächenverbrauch zu jammern und keine Nachverdichtung zuzulassen sei nicht konsequent. Auch Rudi Fuchs wollte nicht "gegen den Willen des Gesetzgebers" handeln.
Daraufhin verzichtete der Gemeinderat auf eine Satzung. Bürgermeister Markus Winklhofer erklärt, sollte es sich als erforderlich erweisen, könne die Gemeinde später immer noch regulierend eingreifen.
So halten es andere Kommunen im Landkreis:
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