Das sind die schlimmsten Schlaglochpisten in und um Aichach
Im Kreisnorden gibt es einige Straßen mit Schlaglöchern, über die sich Autofahrer gerne aufregen. Wir haben uns umgehört – und zuständige Stellen befragt.
Risse im Asphalt, Buckelpiste oder massive Schlaglöcher: Manche Strecke im Landkreis Aichach-Friedberg wird zur echten Belastungsprobe für Stoßdämpfer und Fahrernerven. AN-Leserinnen und -Leser haben uns deshalb die aus ihrer Sicht schlimmsten Schlaglochstrecken im nördlichen Landkreis gemeldet, von Staatsstraßen bis zu kommunalen Strecken. Wir haben uns deshalb mit dem Staatlichen Bauamt und einem Bürgermeister darüber unterhalten, wieso sich Reparaturen ziehen – oder gar nicht erst stattfinden.
Seit einiger Zeit sorgt nördlich von Gebenhofen (Affing) in der Nähe der Biogasanlage ein Krater im gekiesten Weg Richtung Rehling nicht nur für Unmut, sondern auch für eine nicht befahrbare Pfütze, die in Schlecht-Wetter-Perioden einem kleinen Teich gleicht. Unter einem Facebook-Beitrag kommentierte ein Nutzer: "Wäre die Frage nicht besser, welche Straße im Landkreis keine Schlaglöcher hat?" Ein anderer Nutzer beschwerte sich konkreter, nämlich über die Augsburger Straße in Pöttmes.
Pöttmes priorisiert Straßen, die noch kaputter sind als die Augsburger Straße
Der Pöttmeser Bürgermeister Mirko Ketz (CSU) sagt: "Die Augsburger Straße lässt sich nicht schönreden." Bei 120 Kilometern Straßennetz im gesamten Gemeindegebiet sei eine Abwägung aber unabdingbar. Weil die Straßenausbaubeitragssatzung vor einigen Jahren abgeschafft wurde, sei der finanzielle Spielrahmen für Sanierungen erheblich geschrumpft: "Wir bekommen pro Jahr 100.000 Euro Ausgleichszahlung vom Freistaat. Das reicht für knapp 100 Meter Straße."
Pöttmes setzte deshalb eine Gesamterfassung der Straßenzustände auf, die Strecken wurden daraufhin in acht Kategorien eingeteilt: 1 bedeutet sehr gut, 8 sehr schlecht. Die Augsburger Straße landete in Zustandsklasse 6. Ketz sagt: "In Kategorie 7 befinden sich noch 69 andere Straßen in schlechterem Zustand. Die müssen wir priorisieren."
Sanierung der Staatsstraßen im Kreisnorden eine Frage des Nutzen/Kosten-Verhältnisses
Einige Leserinnen und Leser beschwerten sich auch über Staatsstraßen. Genauer gesagt über zwei Strecken, die schon länger als Problemfälle bekannt sind: die Staatsstraße 2047 zwischen Axtbrunn und Osterzhausen – der "Posteig" – sowie die Staatsstraße 2338 zwischen Klingen und Sielenbach. "Das sind in der Tat die beiden schlechtesten Straßen im Landkreis", sagt Christoph Eichstaedt, zuständiger Abteilungsleiter im Staatlichen Bauamt.
Das Problem seien aber nicht die Schlaglöcher. "Bei beiden Strecken gibt es Probleme in der Trassierung, also dem Lage- und Höhenplan", sagt Eichstaedt. Deshalb sei der Posteig etwa so hügelig, es gebe viel Gefälle. Bei beiden Straßen sind zudem Radwege gewünscht. "Ein notwendiger Um- und Ausbau wird entsprechend relativ teuer und aufwendig und benötigt Grunderwerb", sagt Eichstaedt. Entsprechend sei das Nutzen/Kosten-Verhältnis derzeit geringer als bei anderen Straßen.
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