Der Hidschab auf dem Kopf der Zwölfjährigen ist verrutscht. Eine Sittenwächterin weist sie streng zurecht. Das Mädchen entschuldigt sich mit der großen Hitze. Doch die Sittenwächterin entgegnet: "Merke Dir: Das Feuer der Hölle ist noch viel heißer.“ Das war 1984 im Iran. Es ist lange her. Doch dieses Erlebnis ist für Ferryal Weinmüller stark präsent, seit am 16. September die 22-jährig Masha Amini in Haft gestorben ist, nachdem sie die Sittenpolizei wegen eines Kopftuchverstoßes festgenommen hat. Heute lebt Ferryal Weinmüller in Sielenbach. Die Bilder aus dem Iran wühlen sie auf.
Sielenbach/Bad Tölz