Startseite
Icon Pfeil nach unten
Aichach
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Tennis: Die Herren der Schläger

Tennis

Die Herren der Schläger

    • |
    Sie gehören zum erfolgreichen Team Männer 50 des TC Aichach: Hans Selig (vorne), Harald Greifenegger (rechts), Rudi Ostermayr (links) und Bernd Burkhart. Es fehlen Walter Schenkl, Günther Seelos, Erhard Walter und Günther Alphei.
    Sie gehören zum erfolgreichen Team Männer 50 des TC Aichach: Hans Selig (vorne), Harald Greifenegger (rechts), Rudi Ostermayr (links) und Bernd Burkhart. Es fehlen Walter Schenkl, Günther Seelos, Erhard Walter und Günther Alphei. Foto: Johann Eibl

    So was hat’s in Aichach noch nie gegeben. Eine Tennismannschaft, die Herren 55 des TC Aichach, ist in die Bayernliga aufgestiegen. Dieser Erfolg ist umso bemerkenswerter, als beim Start der Runde im vergangenen Jahr weitgehend klar war, dass sich die Landesliga als zu hoch erweisen würde. Ein Fehlurteil, wie sich bald herausstellen würde. Beim Auftakt in Wolfratshausen führten die Aichacher nach den Einzeln gleich mal mit 6:0, am Ende stand ein 8:1-Erfolg. Damit wurde diesen Cracks schnell bewusst, dass sie keineswegs auf verlorenem Posten stehen würden. Nun gehören sie der zweithöchsten Klasse an, die es in Deutschland in dieser Alterskategorie gibt. Bereits in den Vorjahren ging es kontinuierlich nach oben.

    Johann Fichtner, der Mannschaftsführer, spricht von „den alten Dackeln“, wenn die Rede auf ihn und seine Teamkollegen Walter Schenkl, Günther Seelos, Harald Greifenegger, Bernd Burkhart, Rudi Ostermayr, Erhard Walter, Günther Alphei und Hans Selig kommt. Sie sind in der Tat nicht mehr die Jüngsten, sondern stehen kurz vor der Feier des 60. Geburtstag oder blicken bereits zurück auf dieses runde Fest. Das heißt aber nicht, dass man diese Truppe bereits zum alten Eisen zählen müsste. Sonst hätten sie den Sommer 2018 nie und nimmer so erfolgreich gestalten können. Was das Abschneiden noch weiter aufwertet: Bei vielen Vereinen ist es üblich, sich sportliche Hilfe in Form von starken Ausländern zu holen. In Aichach ist das nicht der Fall.

    Wer Meister wird, wer aufsteigen darf, der haut anschließend ordentlich auf die Pauke und feiert. Das haben die Tennisherren aus der Paarstadt beim Finale der Saison 2018 irgendwie versäumt. „Das lag zum einen daran, dass wir das letzte Spiel auswärts hatten“, sagen sie. In Nersingen endete die Runde. Dann kam die Urlaubszeit und keiner dachte mehr so recht daran, das Team zu einer Fete zusammen zu holen. Das holten sie vor einigen Wochen nach, als sie beim Ball des Sports als Mannschaft des Jahres ausgezeichnet wurden. Bernd Burkhart erklärt: „Da haben wir einen schönen Abend gehabt. Die Wahl hat uns sehr gefreut.“ Harald Greifenegger zählt erst seit fünf Jahren zu diesem Kreis. Wie kam er dazu? Ganz einfach über den Fußball. Günther Seelos und Walter Schenkl, die er vom Spiel mit diesem großen Ball her kannte, haben ihm den weißen Sport schmackhaft gemacht. „Fußballer haben in der Regel Ballgefühl“, so Greifenegger. Und das ist beim Tennis gewiss von Vorteil.

    Was ist der Mannschaft des Jahres 2018 in Aichach in der neuen Saison zuzutrauen, die im Mai startet? Harald Greifenegger hat sich schon mal erkundigt und im Internet herausgefunden, welchen Leistungsklassen die künftigen Gegner angehören. „Da wird dir schon ein bisschen Angst. Da sind die schlechtesten Spieler in einer höheren Klasse als bei uns der beste“, so seine Erkenntnis: „Von daher sind wir eigentlich chancenlos.“ Ob diese Prognose zutreffen wird, bleibt abzuwarten. Denn bekanntlich liegt auch im Tennis die Wahrheit auf dem Platz. Und war es nicht bereits vor Beginn der letzten Runde so, dass alle den Abstieg erwarteten? Sollte es diesmal tatsächlich dazu kommen, darf man fest davon ausgehen, dass die Mannschaft daran nicht zerbrechen wird. Dazu fühlt sie sich zu wohl in diesem Sport und nicht zuletzt auch im Tennis-Stüberl am Mittwochabend in Ecknach nach dem Training. „Das es passt, das ist das Allerwichtigste“, betont nicht nur Selig

    „Ich hoffe, dass wir nicht absteigen“, sagt Fichtner. Klar, dass seine Kameraden da beifällig nicken. Denn der Ehrgeiz hat sie keineswegs verlassen. „Herg’schenkt wird nichts“, versichert Selig. Und das klingt wie eine Kampfansage an die Konkurrenz, die von der Papierform her höher einzuschätzen ist.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden