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Ein bisschen wie Pokal

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Ein bisschen wie Pokal

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    Ein bisschen wie Pokal
    Ein bisschen wie Pokal

    Ein bisschen wie bei einem DFB-Pokalspiel dürfen sich heute Abend auch die Fußballer des FC Pipinsried fühlen. Die treffen um 18.15 Uhr ebenfalls auf einen Bundesligisten: den TSV 1860 München. Eine Pokal-Sensation wird jedoch ausbleiben: im Testspiel geht es vorwiegend um die Ehre. Spielertrainer Marco Küntzel geht davon aus, dass dieser Anreiz stark genug ist. "Die werden alle heiß sein. Es kommt nicht alle Tage vor, dass man gegen ein solches Team spielen darf", sagt Küntzel.

    Für den 34-Jährigen selbst verhält es sich etwas anders. Küntzel verdiente jahrelang seinen Lebensunterhalt mit Fußball, hat also schon oft gegen Profis gespielt. Vielleicht auch deshalb nimmt er sich vor dem Spiel gegen die "Löwen" zurück, setzt sich stattdessen auf die Bank und wird sich nicht einwechseln. Der andere, wohl triftigere Grund: Küntzel ist angeschlagen (Oberschenkel) und will nicht riskieren, am Wochenende für den Landesliga-Alltag auszufallen.

    Den Vorsitzenden Konrad Höß wird soviel Selbstlosigkeit seines Spielertrainers freuen, der die Liga als wichtiger erachtet als den Freundschaftskick gegen München. Höß blickt der Begegnung mit den 60ern entspannt entgegen. Eher unüblich für den umtriebigen 69-Jährigen. Er räumt auch gleich ein: "Ob dies beim Anpfiff noch so ist, kann ich nicht sagen. Wenn der FC Pipinsried spielt, bin ich immer aufgeregt."

    Höß könnte zumindest in diesem Spiel den Landesliga-Klassenerhalt ein wenig vergessen, der dem personifizierten FC Pipinsried sonst Sorgen bereitet. "Ich freue mich ganz fest drauf. Dass die ´Löwen´ bei uns spielen, das spricht für unseren Verein", sagt er. Gänzlich ausblenden kann Höß die Liga dann aber doch nicht. "Und unsere Burschen sollten etwas lernen, damit sie am Samstag in Eichstätt einen Punkt holen."

    Durch Höß´ guten Kontakt zum neuen 1860-Co-Trainer Alexander Schmidt kam das ungleiche Duell zustande. Schmidt agierte einst als Spieler in Pipinsried, inzwischen hat er sich als Trainer durch die Jugendabteilung des TSV 1860 bis zur Bundesligamannschaft hochgedient (siehe Info).

    Profis sehen Auftritte bei unterklassigen Vereinen stets als lästige Pflicht an: Sie können eh nur verlieren und müssen mit möglichst freundlichem Gesicht auf direkten Fan-Kontakt reagieren. Anders die Amateure: Die wollen es den kickenden Kollegen beweisen, dass sie ebenfalls mit der Kugel am Fuß umgehen können. Vielleicht setzt mancher gar darauf, dass er von einem Spielerbeobachter entdeckt wird und selbst mal als Profi gegen Amateure spielen darf.

    Trainer Küntzel will seinen kompletten Kader einsetzen, jeder soll seine Chance gegen die Münchner bekommen. "Wir wollen uns auf keinen Fall abschlachten lassen. Ich glaube nicht, dass wir zweistellig verlieren werden", sagt er. Gut fürs Selbstvertrauen der Pipinsrieder war der jüngste 5:1-Erfolg gegen den FC Gundelfingen. Küntzel hat wohlwollend vernommen, dass seine Spieler einige der etlichen Torchancen genutzt haben. Endlich. Zufrieden ist er aber immer noch nicht. "Andere Teams machen aus wenig Chancen viel, wir machen aus viel wenig", so Küntzel.

    Mit diesem Problem wird er sich gegen die "Löwen" eher weniger rumschlagen müssen. Viele Torchancen werden die Pipinsrieder kaum bekommen.

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