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Rudern: Ein starkes Team

Rudern

Ein starkes Team

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    Gemeinsam sind sie stark: Bei den U19-Ruderweltmeisterschaften in Litauen holte Sophie Oksche (mit Sonnenbrille) im Vierer-Riemen die Bronzemedaille. Ein großer Erfolg für die 18-jährige Kühbacherin.
    Gemeinsam sind sie stark: Bei den U19-Ruderweltmeisterschaften in Litauen holte Sophie Oksche (mit Sonnenbrille) im Vierer-Riemen die Bronzemedaille. Ein großer Erfolg für die 18-jährige Kühbacherin. Foto: Oliver Quickert, DRV

    Kühbach/Trakai Es war ein spannendes Rennen, das Vater Jan, Mutter Luise und Schwester Annkathrin am Samstag im Internet verfolgen konnten. Familie Oksche saß gebannt vor dem Computer, verfolgte den GPS-gesteuerten Liveticker, als das vierte Mitglied der Familie bei der Juniorenweltmeisterschaft im litauischen Trakai um Medaillen ruderte. Sophie Oksche vertrat im Finale des U19-Vierer den deutschen Ruderverband. Und zwar mit Erfolg: Oksche holte zusammen mit Christiane Estel, Stella Bleich und Charlotte Wesselmann die Bronzemedaille.

    Ihre Eltern machte sie damit mächtig stolz. „Wir haben uns natürlich sehr gefreut“, so die Mama, die über sich sagt, durch ihre Tochter zu einem richtigen „Ruder-Fan“ geworden zu sein. Schon ein Jahr zuvor hatte Oksche an den Weltmeisterschaften teilgenommen, damals blieb sie noch ohne Edelmetall.

    Nun hat die 18-jährige Kühbacherin, die schon bei bayerischen und deutschen Nachwuchsmeisterschaften erfolgreich war, den Lohn eingefahren. Dafür, dass sie während der Vorbereitung so fleißig war. „Sie hat so zielstrebig trainiert, war immer voll bei der Sache. Das war jetzt einfach mal fällig“, erzählt Luise Oksche.

    Die Ausscheidungskämpfe bei den Ruderern sind hart. Bis eine Sportlerin bei einer WM die deutschen Farben ins Wasser stechen darf, muss sie sich gegen viel Konkurrenz behaupten. Vordergründig geht es um Kraft, weit wichtiger scheint dabei das harmonische Zusammenspiel, die Synchronisation der Bootsinsassen: Viele PS bringen nichts, wenn das wacklige Gefährt sie nicht aufs Wasser bringt.

    Weil Rudern mit Riemen, wie Sophie Oksche es betreibt, alleine nicht möglich ist, musste für sie eine geeignete Partnerin gefunden werden. Die Wahl fiel auf Annika Jakobs vom Hanauer Ruderclub Hassia. Viele Stunden hat Oksche, die in ihrem Alter in Bayern den Takt vorgibt, im hessischen Hanau verbracht; zweimal war sie im Trainingslager in Frankreich; weiterer Anlaufpunkt war Oksches Heimatverein, der Donau-Ruder-Club Ingolstadt und ihr Trainer Rudi Bachl.

    Mit ein wenig Glück hätte es zu Gold gereicht

    Zeitlicher Aufwand und körperliche Anstrengung mit fast täglichem Training haben sich gelohnt. bei den Regatten in Breisach, Duisburg, Hamburg und den deutschen Meisterschaften in Köln empfahl sie sich mit guten Ergebnissen für den WM-Kader. Weitere Leistungstests in Berlin-Grünau folgten, ehe sie endgültig im deutschen Boot Platz nehmen durfte.

    Mit ein wenig Glück hätte es in Litauen sogar zu Gold gereicht. Nach ihrem Vorlaufsieg starteten Oksche und Co. als Mitfavoritinnen im Finale. Dieser Rolle wurden die Vier lange Zeit gerecht, sie setzten sich nach 250 Metern an die Spitze, ohne sich entscheidend absetzen zu können. Auf dem mittleren Abschnitt der zwei Kilometer langen Strecke kamen Italien und die USA immer näher, die drei Boote schossen gleichauf Richtung Ziellinie. Die letzten 300 Meter brachten die Entscheidung – zu Ungunsten Oksches. Amerika siegte vor Italien.

    Nach der Weltmeisterschaft ist für Sophie Oksche vor der Weltmeisterschaft. Dieses Ziel sei bereits formuliert, wie Mutter Luise bekräftigt: „Sie möchte wieder zur WM.“ Dann allerdings in einer anderen Altersklasse. Weil sie der U19 entwächst, startet sie im nächsten Jahr bei der U23. Noch dazu mit neuer Partnerin, weil Jakobs noch ein Jahr jünger ist.

    Nach ihrem Fachabitur will Sophie Oksche die allgemeine Hochschulreife erlangen. Die Zeit, auch auf ihre sportlichen Ziele hinzuarbeiten, will sich weiter nehmen.

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