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Titelkämpfe: Einmal gegen Usain Bolt antreten

Titelkämpfe

Einmal gegen Usain Bolt antreten

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    Superstar Usain Bolt bereitet sich derzeit in London für seinen letzten großen Auftritt auf der internationalen Bühne vor. Auch die Leichtathleten aus dem Kreis fiebern mit.
    Superstar Usain Bolt bereitet sich derzeit in London für seinen letzten großen Auftritt auf der internationalen Bühne vor. Auch die Leichtathleten aus dem Kreis fiebern mit. Foto: Julian Finney/Getty Images

    Mitfiebern ist jetzt bei vielen Leichtathletik-Fans im Landkreis angesagt: Am heutigen Freitag startet die Weltmeisterschaft in London. Wir haben uns umgehört, wem Aktive und Verantwortliche der Leichtathletik-Gemeinschaft (LG) Aichach-Rehling besonders die Daumen drücken. Hürdenläufer Fabian Schäffler freut sich vor allem auf den Start einer ehemaligen Trainingskollegin.

    Matthias Kagerhuber aus Affing weiß, wie es sich anfühlt, Weltmeister zu werden. Der leidenschaftliche Speerwerfer und Mehrkämpfer machte im vergangenen Winter als Viererbob-Anschieber Schlagzeilen und holte sich mit seinen Teamkollegen um Pilot Johannes Lochner WM-Gold. Seinen größten Erfolg als Leichtathlet feierte der 31-Jährige mit dem fünften Platz im Speerwurf bei der deutschen Meisterschaft der Junioren. Genau diese Disziplin ist es, bei der den deutschen Leichtathleten in London die größten Medaillenchancen eingeräumt werden. Thomas Röhler (LC Jena), Johannes Vetter (LG Offenburg) und Andreas Hofmann (MTG Mannheim) träumen von einem deutschen Dreifach-Erfolg. Auch Kagerhuber freut sich bereits auf den Wettkampf: „Es ist sensationell, was die deutschen Speerwerfer in dieser Saison machen.“ Der Affinger glaubt, dass gerade der große innerdeutsche Konkurrenzkampf dafür sorgt, dass sich die drei Sportler immer weiter steigern und absolute Weltspitze sind.

    Neben dem Speerwurf freut sich Kagerhuber vor allem auf den Zehnkampf und die 100-Meter-Läufe. Da fast bei jeder WM Dopingsünder erwischt würden, könne nicht von der Hand gewiesen werden, dass in der Leichtathletik gedopt werde. Der Bobfahrer ist allerdings fest davon überzeugt, dass die deutschen Athleten sauber sind. Bei so vielen Kontrollen vor und während der Wettkämpfe glaubt er nicht, dass die deutschen Sportler entwischen könnten. Kagerhuber selbst ist derzeit verletzt, will aber vielleicht demnächst über 100 Meter starten – als Training für die Bob-Saison.

    Auch Gisela Regele, die Vorsitzende der LG Aichach-Rehling, wird in den nächsten Tagen viel Zeit vor dem Fernseher oder Computer verbringen, um die Wettkämpfe zu verfolgen. Wie die 54-Jährige berichtet, träumen viele der rund 200 Kinder und Jugendlichen der LG davon, eines Tages neben Stars wie Sprinter Usain Bolt aufzulaufen. Der achtmalige Olympiasieger und elfmalige Weltmeister aus Jamaika will in London seinen letzten großen Auftritt absolvieren. Ob schillernde Leichtathleten wie er für einen Mitgliederzuwachs bei den Vereinen sorgen, weiß Regele nicht, aber fest steht: „Unsere Gruppen für die neue Saison sind alle schon voll.“

    Regele freut sich eigentlich auf alle Disziplinen. Neben den Speerwerfern hält sie eine Medaille für Gesa Felicitas Krause (Trier) über 3000 Meter Hindernis und für die gut besetzten Damenstaffeln für möglich. Die LG-Vorsitzende trat früher selbst im Mehrkampf und über die Mittelstrecken 400 Meter und 800 Meter an. Über Letztere hielt sie über 30 Jahre lang den Vereinsrekord, ehe ihr diesen vor Kurzem Marlene Zöttl wegschnappte.

    Läuferin Johanna Ostermair wäre am liebsten selbst nach London geflogen, um bei Bolts letztem Rennen dabei zu sein, aber ihre Eltern ließen sich nicht überreden. Die 18-Jährige war zuletzt viermal in Folge für die deutsche Meisterschaft über 400 Meter Hürden qualifiziert. Mit der 4x400-Meter-Staffel der LG hat sie erst am vergangenen Wochenende die Quali für die deutschen Titelkämpfe der U23 geschafft. Auch bei der WM haben die Staffel-Läufe für sie ihren besonderen Reiz, gerade weil dort nicht immer die Teams mit den besten Einzelläufern gewinnen. Sollte die deutsche Sprinterin Gina Lückenkemper (Dortmund) eine Medaille gewinnen, wäre das für die Untergriesbacherin eine Riesensensation. Ostermair bewundert Lückenkemper wegen ihrer Lockerheit. Auch von den Werfern und den Läufern ihrer Disziplinen könne sie noch einiges lernen, sagt die LG-Athletin. „Die sind einfach mega-heftig gut.“

    Einen großen Erfolg verbuchte jetzt auch Fabian Schäffler. Er wurde in Regensburg bayerischer Juniorenmeister über 400 Meter Hürden. Wie für viele seiner LG-Kollegen ist sein großes Ziel ein Start bei den Deutschen Meisterschaften. Jetzt geht der Blick des 21-Jährigen aber zunächst zur WM. Dort startet mit Jackie Baumann eine ehemalige Trainingspartnerin von ihm aus Tübingen. Baumann ist die Tochter des früheren deutschen Spitzenathleten Dieter Baumann und tritt über 400 Meter Hürden an. Auch den Zehnkampf erwartet Schäffler mit Spannung: „Diese Sportler sind in zehn Disziplinen Weltklasse – das ist schon etwas Besonderes.“

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