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Umzug: Der neue Bürgertreff wird deutlich teurer

Umzug

Der neue Bürgertreff wird deutlich teurer

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    Derzeit befindet sich der Uttinger Bürgertreff in der Bahnhofstraße 17. Ein paar Häuser weiter, neben dem Feuerwehrhaus, soll der Verein „Füreinander“ eine neue Bleibe finden.
    Derzeit befindet sich der Uttinger Bürgertreff in der Bahnhofstraße 17. Ein paar Häuser weiter, neben dem Feuerwehrhaus, soll der Verein „Füreinander“ eine neue Bleibe finden. Foto: Thorsten Jordan

    Der Uttinger Bürgertreff soll neue Räume bekommen. Dort, wo bislang Kunden der VR-Bank bedient wurden, sollen sich künftig Senioren treffen können, sollen unter anderem Bücherbörsen und Kurse der Volkshochschule oder der Musikschule stattfinden. So zumindest wünscht es sich der Uttinger Verein Füreinander, für den Hans Starke (Vorsitzender) und Benedikt Sunder-Plassmann (Architekt) die Pläne dem Uttinger Gemeinderat jetzt vorstellten. Dabei hatten sie nicht nur positive Neuigkeiten im Gepäck. Das war keine kleine Kröte, die der Uttinger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung in Sachen neuer Bürgertreff für Utting schlucken sollte. Denn die Kosten, die im Juli 2020 den Ratsmitgliedern genannt wurden, sind mit der konkreten Planung deutlich gestiegen. Die Gemeinde Utting hatte die Immobilie in der Bahnhofstraße, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur Uttinger Feuerwehr befindet, bereits 2016 gekauft - vorerst mit der Überlegung, dort das Uttinger Rathaus unterzubringen. Der Bürgertreff hätte dann auf dem Schmuckergelände eine neue Bleibe finden sollen. Schlussendlich einigte man sich im Gemeinderat darauf, die Bankräume für den Bürgertreff zu nutzen. Die Kostenmehrung ärgerte vor allem Peter Noll (GAL), der das auch laut kundtat mit den Worten "Wächst in Utting das Geld auf den Bäumen? Ich frage mich, wie eine solche Einschätzung zustande kommen konnte." Statt etwa 100 000 Euro, von denen noch im vergangenen Sommer die Rede war und die den Gemeinderat dazu bewogen, den Umzug des Bürgertreffs in die ehemaligen Bankräume voranzutreiben, belaufen sich die geschätzten Kosten für den Umbau jetzt auf rund 300 000 Euro, wie Sunder-Plassmann dem Gremium offerierte. Die jetzt vorgelegte Planung, die in enger Zusammenarbeit mit Mitgliedern des Vereins Füreinander erarbeitet worden sei, sieht laut Architekt vor, einen großen Veranstaltungsraum mit Beamer und Leinwand sowie einen kleineren Seminarraum und ein Büro in den ehemaligen Bankräumen unterzubringen. Dazu könne teilweise die vorhandene Raumaufteilung genutzt werden. Größere Umbaumaßnahmen aber seien nötig, um beispielsweise den neuen Bürgertreff barrierefrei zu gestalten. Außerdem fehle im neuen Seminarraum etwa ein Drittel des Fußbodens, da im Bereich des ehemaligen Bankschalters etwa 30 Zentimeter Bodenaufbau erfolgen müsse. Brandschutzauflagen (unter anderem, weil im ersten Stock die Kinderkrippe des "Hauses für Kinder" untergebracht ist) und eine behindertengerechte Toilette, die auch von außen jederzeit zugänglich sein soll, trieben die Kosten in die Höhe. So fallen laut Sunder-Plassmann alleine auf das barrierefreie WC etwa 20 000 Euro der Kosten, auf Fenster und Türen (hier ist auch eine automatische Eingangstür enthalten) rund 29 000 Euro und auf Mobiliar samt Küche rund 63 000 Euro. Im Keller des Gebäudes könne der bisherige Tresorraum als Lager für Bücher genutzt werden, erläuterte Hans Starke. Außerdem soll ein Zugang zu den überdachten Kolonaden geschaffen werden, um diese nutzen zu können. Wie Hans Starke dem Gemeinderat sagte, seien in die Planungen die Erfahrungen des Vereins aus über zehn Jahren Arbeit eingeflossen und man habe sich auf das Notwendigste und Sinnvollste beschränkt. Der Architekt sagte zu den Kosten: "Wir haben rund zehn Prozent Nebenkosten bereits in der Summe veranschlagt, alles, was wir bis hierher bereits erarbeitet haben, sehen wir als Spende für den Verein." Dennoch ist der Kostenfaktor vielen Gemeinderäten ein Dorn im Auge, obwohl die Resonanz auf die Planungen an sich positiv war. "Das ist ein sehr gelungenes Konzept", sagte Renate Standfest (GAL). "Jetzt müssen wir stark auf Fördermittel hoffen, denn vor allem der barrierefreie Veranstaltungsraum stünde Utting sehr gut zu Gesicht." Auch Helmut Schiller (SPD), der zusammen mit Standfest Senioren- und Behindertenbeauftragter in Utting ist, gab zu, dass ihn die Höhe der veranschlagten Kosten schockiert habe. Dennoch halte er das Projekt für wichtig. Nikolaus Högenauer (GAL) wollte das Projekt angesichts der Summe von rund 300 000 Euro nicht grundsätzlich infrage gestellt sehen. Er regte an, im Bauausschuss noch einmal mit dem Architekten und dem Verein im Detail über die Pläne zu sehen und dann weiter zu entscheiden. Zu möglichen Fördertöpfen für den Umbau sagte Geschäftsstellenleiter Florian Zarbo, dass bei einer Laufzeit von mindestens 25 Jahren ein Förderantrag beim sogenannten "PflegesoNah", einem Förderprogramm zur pflegerischen Versorgung im sozialen Nahraum in Bayern, gestellt werden können. Auch bei der Stiftung Deutsches Hilfswerk und bei der Bayerischen Landesstiftung wolle man Anträge einbringen. Zu Letzterer habe Bürgermeister Florian Hoffmann (LWG) in Kürze Kontakt über den CSU-Landtagsabgeordneten Alex Dorow, der dort im Stiftungsrat sitzt. In der Gemeinde hofft man auf eine bis zu 60-prozentige Förderung. Gegen die Stimme von Peter Noll beschloss der Uttinger Gemeinderat, das Projekt Bürgertreff in den ehemaligen Bankräumen voranzutreiben und eine Laufzeit von 25 Jahren zu vereinbaren.

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