i
Foto: Julian Leitenstorfer (Symbolfoto)
Foto: Julian Leitenstorfer (Symbolfoto)

Weil ein Lkw in Hechendorf in einer Unterführung stecken blieb, musste auch der S-Bahn-Verkehr zeitweise eingestellt werden.

Ammersee
23.09.2022

S-Bahn-Verkehr nach Lkw-Unfall zeitweise unterbrochen

Ein Lkw-Fahrer verschätzt sich in Hechendorf und bleibt in einer Unterführung stecken. Das hat Folgen für den S-Bahn-Verkehr. Die Bergung erfordert Einfallsreichtum.

Am Freitagvormittag, 23. September, war nicht nur das Können, sondern auch der Einfallsreichtum der Feuerwehr Hechendorf gefragt. Ein Kleinlaster war gegen 10.30 Uhr in die Bahnunterführung in Hechendorf gefahren, als er von der Seestraße nach links in die Straße Grundberg abbiegen wollte. Für die Durchfahrt ist eine Fahrzeughöhe von 2,65 Meter zugelassen und auch so beschildert, heißt es im Polizeibericht der Inspektion Herrsching. Der Lkw hatte allerdings eine Höhe von 3,30 Metern und blieb mit dem Aufbau des Kleinlasters in den Stahlstreben der Unterführung der S-Bahn stecken.

Weiterlesen mit dem PLUS+ Paket
Zugriff auf alle PLUS+ Inhalte. Jederzeit kündbar.
JETZT AB 0,99 € TESTEN

Ein erster Versuch der Polizei Herrsching, das Fahrzeug des 45-jährigen Augsburgers durch Ablassen der Luft aus den Reifen aus der misslichen Lage zu befreien, blieb erfolglos, zu hoch war der Unterschied mit 65 Zentimetern zwischen der Höhe der Unterführung und der des Fahrzeugs. Knapp drei Stunden war die Feuerwehr Hechendorf mit 15 Einsatzkräften im Einsatz. Zunächst wurde versucht, den Kleinlaster mit Gewicht tiefer zu legen, um ihn dann mit der Winde nach draußen zu ziehen. Polizisten und Feuerwehrler kamen im Laderaum für die nötige Beschwerung zusammen. Nachdem der Aufbau durch das Ziehen zu brechen drohte, wurde die menschliche Last durch ein Wasserbecken der Feuerwehr ersetzt. Noch mehr Luft wurde aus den Reifen abgelassen und fünf Mitglieder der Feuerwehr trugen in der Fahrerkabine und auf der Motorhaube mit ihrem Gewicht zur Tieferlegung bei.

Schienenersatzverkehr bei der S-Bahn

Die Front des Aufbaus blieb jedoch zu hoch, die Feuerwehr musste zur Säge greifen. Ein Teil des Aufbaus im vorderen Bereich wurde herausgeschnitten, sodass gegen 13.30 Uhr der Lkw wieder frei war und vollständig geborgen werden konnte. Zu diesem Zeitpunkt konnte dann auch die S-Bahnstrecke, die zwischenzeitlich gesperrt und mit Schienenersatzverkehr bedient wurde, wieder freigegeben werden. An der Brücke entstand laut Polizei Herrsching kein Strukturschaden, allerdings wurde die Korrosionsschutzfarbe erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Das Fahrzeug war nicht mehr verkehrssicher und wurde vor Ort zur Abschleppung abgestellt.

Auf den Fahrer kommt aus polizeilicher Sicht eine Verwarnung in der Höhe von 40 Euro zu – für die Firma des Mannes beziehungsweise seinen Chef und die Versicherung werden mit Feuerwehreinsatz und Brückenschäden noch deutlich höhere Kosten fällig werden, informiert die Polizei Herrsching. Ein Sachschaden an der Brücke konnte durch einen Mitarbeiter der Deutschen Bahn vor Ort noch nicht beziffert werden. (AK)

Lesen Sie dazu auch
Facebook Whatsapp Twitter Mail