Sollen in Herrsching drei Straßen mit NS-Bezug umbenannt werden?
Plus Die Herrschinger sind noch bis 29. Februar aufgerufen, sich zu NS-belasteten Straßennamen zu positionieren. Das sagen die Archivarin und Bürgermeister Christian Schiller.
Eigentlich ist die Ploetzstraße in Lochschwab gar keine richtige Straße, sondern ein Schotterweg zwischen Riederstraße und Waldrand. Hier beginnt das Naturschutzgebiet, grenzen große Gärten an und es wird humorvoll vor frei laufenden Hühnern und spielenden Kindern gewarnt. Einen Riss erhält das Idyll, sobald das Handy den am Straßenschild angebrachten QR-Code herangefischt hat und sich die verlinkte herrsching.de-Seite öffnet.
Dann stellt sich heraus, dass 1936 Adolf Hitler persönlich Alfred Ploetz für „seine Verdienste um die deutsche Rassenhygiene“ zum Professor ernannt hat. Der Gründer mehrerer Geheimbünde zur „Rettung und Reinhaltung der nordischen Rasse“ hatte schon 1928 vorgeschlagen: „Die Ausmerzung Minderwertiger wäre zu bewirken durch Abraten von der Ehe bei dazu Untüchtigen, durch Eheverbote, durch freiwillige Sterilisierung von Verbrechern, dauernde Asylierung der Geistesschwachen und Epileptiker.“ Tatsächlich ließen die Nationalsozialisten bis 1945 auf Grundlage der Rassen-Eugenik etwa 400.000 als „Kranke“ identifizierte Personen zwangssterilisieren, 200.000 ermordeten sie in ihren Euthanasieprogrammen.
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