So soll "Brauen und Trauen" am Schondorfer Bahnhof funktionieren
Als Trauungsraum und Vereinsbrauerei soll die ehemalige Güterhalle am Schondorfer Bahnhof genutzt werden. Jetzt hat der Gemeinderat dem Umbaukonzept zugestimmt.
"Brauen und Trauen": Wie das zusammengeht, war in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Schondorf zu sehen, als das Umbaukonzept für den denkmalgeschützten Güterschuppen am Bahnhof vorgestellt und anschließend beschlossen wurde. "Es ist wohl keine einfache Aufgabe gewesen, aber wir sind jetzt auf einem guten Weg", leitete Bürgermeister Alexander Herrmann (Grüne) den Vortrag des planenden Architekten Tobias Schmidt (WSM Architekten Pöcking) ein. Dieser zeigte auf, wie in dem ehemaligen Lagerhaus ein Trauungsraum und die Brauerei des örtlichen Brauvereins untergebracht werden können.
Geschehen soll das durch zwei Einbauten nach dem Prinzip "Haus im Haus" an den beiden Giebelseiten. Auf der einen Seite soll ein abschließbarer Raum für die Brauerei (mit Abluftanlage) entstehen, auf der anderen werden Räume für Teeküche, Garderobe sowie Stuhl- und Tischlager geschaffen, während der Bereich dazwischen als Trauungszimmer genutzt werden kann. Am Gebäude an sich soll im Sinne des Denkmalschutzes nicht viel verändert werden, insbesondere dürfe es optisch nicht allzu sehr aufgewertet werden, erklärte der Architekt. Der raue Putz solle erhalten und der Anstrich die optische Einheit mit dem Stationsgebäude betonen.
Nördlich des Güterschuppens soll eine neue Fahrradhalle errichtet werden
Ein paar Änderungen sind allerdings für die neue Nutzung schon notwendig: Die Treppen zum Podest müssen mit einem Handlauf ausgestattet werden, im Sinne der Barrierefreiheit wird auf der Rückseite ein Plattformlift errichtet. Nördlich des Güterschuppens soll eine neue Fahrradhalle gebaut werden, dafür müssen einige Autostellplätze weichen. Ein neues Pflaster, etwas Grün, ein Baum und Sitzgelegenheiten sollen auch das Gebäudeumfeld aufwerten.
Kosten wird dies alles laut der Schätzung des Architekten rund 650.000 Euro. Knapp die Hälfte wird auf die Baumaßnahmen an der Lagerhalle an sich entfallen, auf knapp 100.000 Euro bezifferte der Planer die Innenausbauten mit den Häusern im Haus, die Außenanlagen und die neue Fahrradhalle könnten rund 170.000 Euro kosten. Die Gemeinde Schondorf kann dafür über das Förderprogramm "Innen vor außen" einen Zuschuss von 80 Prozent der förderfähigen Kosten erhalten, fügte Bürgermeister Herrmann an. Bauamtsleiterin Sophie Lübbeke wies darauf hin, dass auch das Denkmalamt einen finanziellen Beitrag leisten würde. Die eigentliche Brauereieinrichtung ist Sache des Brauvereins.
Eine Heizung ist in der Güterhalle nicht vorgesehen
Der Gemeinderat stimmte dem Konzept mit 10:3 Stimmen zu. Dass in der Planung die Fahrradhalle als Betongebäude dargestellt wurde, gefiel Thomas Betz (CSU) jedoch nicht. Bürgermeister Herrmann sagte dazu, denkbar sei auch eine Holzbauweise. Andreas Ernst (CSU) fragte nach Toiletten. Solche werde es in der Güterhalle nicht geben, antwortete Hermann, der auf die WCs im Bahnhof und am Jugendhaus verwies. Der Güterschuppen wird auch nur im Dach gedämmt, ein dauerhafter Heizungsbetrieb über elektrisch betriebene Flächenstrahler an der Decke hinaus ist nicht vorgesehen, insofern seien auch weitere Nutzungen übers "Brauen und Trauen" hinaus eher nur eingeschränkt möglich, deutete Herrmann an.
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