
Beeindruckender Abschluss einer Zeitreise in Adelsried

Mit viel Sonne und Blasmusik klingt „Adelsried Eintausend“ aus. Die Akteure ziehen eine durchweg positive Bilanz.
Unter einem strahlend blauen Himmel, mit viel klingender Blasmusik und vielen strahlenden Gesichtern bei Besuchern wie Mitwirkenden gingen gestern die Festtage zum Dorfjubiläum „Adelsried Eintausend“ zu Ende. An zwei verlängerten Wochenenden hatte der Ort seine rund 1000-jährige Geschichte gefeiert, den gut 20000 Besuchern entspannte, unterhaltsame, gesellige Stunden beschert, einige besondere Aktionen organisiert – und bei alldem auch die Dorfgemeinschaft gestärkt.
Am gestrigen Sonntag setzte der „Tag der Blasmusik“ mit neun Kapellen aus der Region einen weithin hörbaren Schlussakkord. Der Tag begann mit einem Freiluft-Gottesdienst unterhalb der Kirche, den Pater Herbert Hermle zelebrierte. Dabei schwang auch Abschiedsstimmung mit, in zwei Wochen wird der 82-Jährige Adelsried nach 17 Jahren verlassen.
Gut 150 Musikerinnen und Musiker aus neun Kapellen traten dann am Rathausplatz zum Gemeinschaftschor an, dirigiert von Kurt Pascher. Der überreichte anschließend jeder Kapelle einen Notensatz seiner Komposition „Adelsried Eintausend“. Den Marsch hatte der bekannte Orchesterleiter seiner Heimatgemeinde zum Dorfjubiläum geschenkt (wir berichteten).
An den beiden Abenden zuvor hatten ganz andere Klänge die Mitte des Dorfes erfüllt. Am Freitag war irische Musik zu hören, am Samstag boten „The Critics“ Cover-Rock an. Kurzfristig hatte man für die Bühne zwischen Kirche und Rathaus noch diese Bands organisiert. Bei den Besuchern kam das gut an, in das Motto „Ein Fest. Eine Zeitreise. Viele Momente“ passten sie allemal.
Kämpfe und Tänze des Mittelalters
Das hatten die Adelsrieder (und einige befreundete) Vereine auf ihren Hofstellen kreativ umgesetzt. Beim Rundgang durch den Festbereich konnte man von alten Handwerkstechniken über Kämpfe und Tänze des Mittelalters, Badevergnügen im großen Zuber, Dorftheater wie vor hundert Jahren bis hin zum Sound und Flair der 1950er und 1960er vieles erleben. Vor einer Woche wurde das beim großen Festzug tausenden Besuchern konzentriert vorgeführt. Sogar die gute alte D-Mark kam bei einigen Markthändlern wieder zu Ehren.
Diese Zeitreise war auch ein Fest für alle Generationen. Verteilt über viele Hofstellen und den Festbereich gab es zahlreiche Mitmach-Angebote für Kinder. Sicherlich mit ein Grund, warum bei „Adelsried Eintausend“ viele junge Familien unterwegs waren.
Weil auch das Wetter mitspielte, zogen die Verantwortlichen gestern eine durchweg positive Bilanz. „Ich bin überwältigt, wie gut alles läuft“, sagt etwa Joachim Wiech, Kassier des Sportvereins. Bei der Hofstelle „Bachschmied“ waren immerhin drei Vereine am Werk, um einen Installationsbetrieb in Biergarten und Bar der 1950er-Jahre umzumodeln. „Bei den Besuchern kommt das super an“, berichtet er, „die kommen nicht nur zum Essen und Trinken“.
Rainer Präßberger, Vorsitzender des Schützenvereins, zeigt sich beeindruckt, dass viele Besucher mehrmals gekommen sind und den vielgestaltigen Schützenstadl loben, der die Epoche um 1900 zum Thema hat. Angetan ist er auch von der Unterstützung beim Aufbau und Betrieb der Hofstelle, den Zusammenhalt unter den Helfern nennt er „sensationell“.
Unterstützung immer größer
Häufig ist zu hören, dass in der ersten Planungsphase des Dorfjubiläums die Idee eines großen Festes eher skeptisch aufgenommen wurde. Doch je konkreter die Planungen wurden, je mehr man von den Vorbereitungen sehen konnte, um größer wurde die Unterstützung aus dem Dorf. „Auch viele, die mit dem Verein gar nicht verbunden sind, haben dann ihre Hilfe angeboten“, erzählt er, „und jetzt bekommen wir Kuchenspenden von Leuten, die wir gar nicht kennen“. Bürgermeisterin Erna Stegherr-Haußmann war mit jedem Festtag die Erleichterung und die Freude immer deutlicher anzusehen. Und das nicht nur, weil die Gemeinde für das Fest in erhebliche finanzielle Vorleistungen gegangen war. Für sie ist mindestens ebenso wichtig: „Allen macht es Spaß!“ Das Miteinander sei einfach begeisternd, sagt sie: „Jeder weiß, dass er sich auf den anderen verlassen kann.“ Jetzt hoffen Bürgermeisterin wie auch die Verantwortlichen der Vereine, dass für Adelsried der Schwung der Zeitreise noch weit ins zweite Jahrtausend der Ortsgeschichte mitgenommen werden kann.
Mehr Bilder von „Adelsried Eintausend“ bei uns im Internet unter:
www.augsburger-allgemeine.de/land
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