
Eichenwaldschule wird zur Umweltschule

Mit welchen Projekten sich die Neusässer Schule beworben hat und wie sie Kinder für die Natur sensibilisieren will
Die Eichenwaldschule in Neusäß ist nicht nur Inklusionsschule, sondern hat jetzt noch einen neuen Titel erworben: Sie wird zur Umweltschule ausgezeichnet.
Bei ihrer Bewerbung setzte die Schule mit mehreren Projekten an. „Wir haben an drei Standorten im Schulhof Grasnaben entfernt und dort Saatgut für Blühwiesen ausgebracht“, erklärte der Lehrer an der Eichenwaldschule und Umweltfachberater im Landkreis, Winfried Mayr. Mit diesem ersten Teilprojekt wurde 2018 begonnen. „Diese Pflanzen zeigen aber erst nach zwei Jahren den gewünschten Erfolg, sodass im nächsten Frühjahr/Sommer mit ersten Ergebnissen gerechnet werden kann.
„Den Titel „Umweltschule“ muss man sich immer wieder erarbeiten“, erklärt Mayr hinsichtlich dieses, nachhaltigen Projekts, das ständig erweitert, erneuert und modifiziert werden soll. Als zweites erforderliches Projekt für die Auszeichnung hatte die Schule die Müllthematik ausgesucht. Unter 600 Schulen bundesweit, wurden 150 für diesen Titel ausgelost, darunter die Grund- und Mittelschule am Eichenwald. Am 9. November wird die Schule in München für ihr Engagement mit dem Titel „Umweltschule“ ausgezeichnet werden.
In dieser Woche ging es an der Schule um besonders fleißige Tiere: „Bienen sind bedrohte Helfer und nicht zuletzt der Ertrag der Landwirtschaft hängt von deren Bestäubung ab. Es ist deshalb von großer Wichtigkeit den Fortbestand der Bienen zu unterstützen“, erklärte der Experte vom Verband Deutscher Naturpark, Albrecht Trenz, am Umwelttag der Grund- und Mittelschule am Eichenwald in Neusäß, den Schülern. Einen Tag lang standen Bienen mit verschiedenen Vorträgen und Workshops im Fokus.
Man habe sich hinsichtlich der Themenauswahl der Stadt Neusäß angeschlossen, die sich bereits mit Blühwiesen und dem im Bau befindlichen, Bienenpark engagiere, erklärte Schulleiter Thomas Fink.
Bereits die Schüler der zweiten Klasse Grundschule lauschten den Erklärungen des Fachmanns, der ihnen anhand eines Films die Honigspender nahe brachte. „Bienen sind wichtige Tiere mit einer faszinierenden Lebensweise“, erklärte Trenz, denn sie sind die einzigen Tiere, die Nahrung, Medizin und Baustoff gleichzeitig herstellen. Ein Bienenstock sei zu vergleichen mit einer Fabrik mit 800000 Mitarbeitern.
Neben den Honigbienen gibt es aber auch Wildbienen, die durchaus bedroht sind. Es gibt davon 600 Arten, wovon die Hälfte bereits als stark gefährdet gilt. Auf eine Wildbienenart wies Trenz besonders hin, denn sie legt ihre Eier in Schneckenhäusern ab. „Es ist einmalig in der Natur, wie genial diese Bienen sind“, die das Schneckenhaus anschließend in einem Tag völlig abdecken, machte Trenz die Schüler auf deren Besonderheit aufmerksam. Jeder ist für Naturschutz, aber wir tun zu wenig dafür. So haben zu viele Pflanzen weder Pollen noch Nektar und werden nur auf ihr gutes Aussehen hin gezüchtet. Die Bienen aber verhungern dabei. So sind beispielsweise gefüllte Blumenköpfe nur etwas für das Auge, der Rüssel einer Biene aber senkt sich vergeblich hinein. Einheimische Blumenarten sind hier somit zu bevorzugen.
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