
Schwarzes Gold im eigenen Garten

Wie man durch Kompost den idealen Dünger bekommt
Die Braune BioEnergie-Tonne hat nahezu jeder zu Hause stehen. Wer seine Bioabfälle vollständig selbst kompostieren möchte, muss die Biotonne nicht zwangsläufig nutzen. Dazu kann man beim Abfallwirtschaftsamt schriftlich eine Befreiung beantragen. Aber man kann natürlich auch beides nutzen. Das Schöne am Kompostieren ist, dass kein Transport für die Abfälle notwendig ist und man für den eigenen Garten den idealen Dünger hat, um den Boden zu verbessern. Kompost macht den Boden fruchtbar, versorgt die Pflanzen umfassend mit Nährstoffen und wirkt gegen Krankheitserreger.
Da natürliche Abfälle seit Jahrmillionen verrotten und zu Humus werden, kann man sagen, dass die Kompostierung das älteste Recycling und die natürlichste Sache der Welt ist. Alles, was wir an Küchen- und Gartenabfällen kompostieren, muss nicht mehr anderweitig in Anlagen entsorgt werden. Es ist quasi ein geschlossener Kreislauf auf kleinstem Raum. Somit werden durch einen eigenen Komposthaufen im Garten die Müllberge reduziert, und es ist aktive Abfallvermeidung. Die spätere Erde verwendet man anstelle von Torf und schützt damit die Moore. Denn in Deutschland werden jährlich gut acht Millionen Kubikmeter Torf zu Substraten und Blumenerden verarbeitet. Doch in einigen Jahren wird es hierzulande keine Torfflächen mehr geben, und man importiert schon heute aus dem Baltikum. Ein Irrsinn, wenn man bedenkt, dass man auf geldbeutelschonende und einfache Art im Garten diese wertvolle Erde haben kann. Übrigens wird die Komposterde gerne als schwarzes Gold bezeichnet und macht den Einsatz von teuren und umweltschädlichen Kunstdüngern überflüssig.
Damit die Kompostierung gut gelingt, muss man ein paar Kleinigkeiten beachten.
Halbschattiger Standort auf offenem Boden, an dem auch Luft hinkommt, da die Bodentierchen und Mikroorganismen unbedingt Luft benötigen, denn ohne sie gibt es keinen Rotteprozess. Gut ist, wenn man neben den Küchenabfällen, Blättern und Grasschnitt auch gehäckselte Zweige beigibt, denn dann funktioniert die Luftzirkulation. Staunässe, Gärung und Trockenheit sind sehr ungünstig. Auf den Kompost gehören Baum-, Strauch- und Rasenschnitt, Laub, Moos, Blumen- und Pflanzenreste, Tee- und Kaffeesatz. Nicht hinein gehören gekochte Essensreste, Fleisch-, Fisch- und Wurstreste, Knochen, Gräten, Tierkot, Windeln, Zigarettenkippen, behandelte Hölzer.
Um den Kindern zu zeigen, wie aus Kompost Humus entsteht, kann man ein Schraubglas befüllen. Erst eine Schicht Papierschnipsel, dann trockenes Gras, fertige Komposterde, Küchenabfälle, Zeitungsfetzen, Kalk oder Tonerde und nochmals Komposterde. Alle paar Wochen den Inhalt mit altem Blumenwasser gut befeuchten, und nach knapp sechs Monaten ist die Erde fertig. Diese kann man dann im Verhältnis zwei Teile Erde, ein Teil Kompost für eine Topfpflanze verwenden.
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