
Bodensee statt Ballermann: Wo Lokal-Promis Urlaub machen

Plus Regiert die Vorsicht oder grassiert das Reisefieber? Wir haben bekannte Menschen aus dem Augsburger Land gefragt, wie sie in diesem Corona-Sommer ihren Urlaub verbringen.
Wie funktioniert die schönste Zeit des Jahres in Corona-Zeiten? Kann man bei Auflagen und Infektionsrisiken seine freie Zeit überhaupt noch genießen? Wir haben bei bekannten Persönlichkeiten im Augsburger Land nachgefragt, wie sich die Pandemie auf ihre Urlaubsplanung auswirkt.
Die wenigen Urlaubstage, die ihr die aktuelle Corona-Situation gelassen hat, verbrachte Staatsministerin Carolina Trautner zuhause in Stadtbergen. „Der geplante Sommerurlaub in meiner zweiten Heimat Schweden, dem Geburtsland meiner Mutter, ist dieses Jahr leider nicht möglich“, bedauert sie. „Aber unsere Heimat bietet ja viele schöne Ecken für Wanderungen und Spaziergänge mit meiner Familie und die Berge zum Wandern sind nah.“ In den Restaurants gab es dabei keine Probleme mit den Corona-Beschränkungen. Im Gegenteil: „Die Wirte haben sich über unsere Besuche gefreut“, berichtet Trautner.

Bundestagsabgeordneter Hansjörg Durz macht Urlaub in der Heimat
In der Heimat hat auch der Bundestagsabgeordnete Hansjörg Durz aus Neusäß seinen Urlaub verbracht. Genauer gesagt in der Heimat seiner Frau. „Wir waren bei der Schwiegermutter am Bodensee“, schwärmt Durz von der Gegend am schwäbischen Meer: „Gerade vom deutschen Ufer aus ist der Blick auf die Schweizer Bergwelt grandios.“ Beim Wandern und Kanufahren und auf dem Trimm-Dich-Pfad habe er sich zwischen Friedrichshafen, Bregenz und Dornbirn mit der ganzen Familie erholt. Weil sie privat untergebracht waren, seien sie mit Corona-Maßnahmen nicht wirklich in Berührung gekommen.
Eine große Reise kommt für Martin Gösele wegen Corona heuer nicht in Frage
Auf eine Auszeit freut sich auch Martin Gösele, Chef der Wertachklinik in Schwabmünchen. Denn die Corona-Pandemie habe insbesondere für Kliniken und ihre Mitarbeiter zusätzliche Arbeit bedeuten. „Ich fühle mich tatsächlich etwas urlaubsreifer als sonst“, schreibt er. Doch eine größere Reise kommt für Gösele trotzdem nicht in Frage. Denn er sieht darin ein erhöhtes Ansteckungsrisiko – insbesondere wenn viele Menschen ohne Abstand aufeinander treffen, wie er schreibt. „Ich meide daher aktuell Flugreisen, Fähren oder Großstadt-Urlaub“, so Gösele. Statt nach Südtirol ging es an Ostern und Pfingsten für Tagesausflüge in die Berge. Für den Sommer hat Gösele ein paar Tage Wandern im Allgäu geplant – aber nicht im Hotel, sondern in einer Ferienwohnung. Außerdem findet er: „Radfahren und die Badeseen in der Region sind auch sehr schön.“
Rebecca Ribarek, Leiterin des Königsbrunner Kulturbüros will nach Italien
Etwas weiter weg zieht es Rebecca Ribarek, Leiterin des Königsbrunner Kulturbüros. Sie verreist aber erst, wenn die meisten anderen schon wieder zuhause sind. Im September fährt sie mit Freund und Tochter, sowie ihren Eltern und Geschwistern nach Italien. Der Zeitpunkt ist bewusst gewählt: „Dann sind die Strände und Plätze wieder leer“, sagt Ribarek. Übernachten wird die Familie in einem Bungalow auf einem Campingplatz.
Der Urlaub war schon lange vor Corona geplant“, sagt Zeljko Brnadic. Der ehemalige Torjäger des TSV Gersthofen, der auch beim Bayernligisten TSV Rain sehr erfolgreich war und seit der Winterpause als Spielertrainer beim Kreisklassisten SSV Margertshausen tätig ist, befindet sich derzeit mit seiner Familie in Kroatien. „Es ist alles ein bisschen anders und kompliziert, aber die Kinder wollen halt unbedingt ans Meer“, sagt der 39-Jährige, der im Diedorfer Ortsteil Hausen wohnt. „In Kroatien trägt man ganz normal Masken wie bei uns und wir achten auch sehr auf die Regeln“, berichtet Brnadic. „In dem kleinen Ort, in dem wir uns befinden, ist aber nicht viel los. Da kann man sich gut aus dem Weg gehen.“ Deshalb haben er und seine Frau mit dem beiden Kindern (6 und 8 Jahre) ein Appartement gebucht, in dem sie sich größtenteils selbst verpflegen. Ansonsten macht man es sich am Strand gemütlich.
Box-Weltmeisterin Tina Schüssler hat ihren Jahresurlaub schon hinter sich
Box-Weltmeisterin Tina Schüssler und der Künstler Clemens Brocker haben ihren Jahresurlaub schon vor Corona auf den Seychellen verbracht. „Alle zwei Jahre gönnen wir uns eine Fernreise“, lacht Schüssler, während sie bei einem Box-Workshop im Rahmen des Diedorfer Ferienprogramms die Kommandos gibt.

„Wir sind gerade noch rechtzeitig vor dem Lockdown mit dem letzten Flieger nach Hause gekommen. Sonst würden wir wahrscheinlich jetzt noch auf den Seychellen sitzen.“ So kann die Sängerin, deren Tournee als Vorband der Rockgruppe Bonfire wegen Corona verschoben wurde, aktuell auf eine Biergartentour gehen. Dabei tritt sie – mit Abstand – im Landkreis auch im Gasthof Zum Schwarzen Reiter in Horgau (27. August), im Brauereigasthof Fuchs in Steppach (28. August), im Fifty Fifty in Stadtbergen (29. August) und im Grünen Kranz in Großaitingen (30. August) auf.
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