
Ein Therapeut auf vier Pfoten


Gudrun Czekalla und ihr Therapiehund Eiko betreuen Demenzpatienten.
von Sarah Schierack
In nicht einmal fünf Sekunden schafft Eiko, was den meisten Menschen nicht mehr gelingt: Er dringt hinein in die eigene, abgeschottete Welt der acht grauhaarigen Frauen vor ihm.
Der Labrador mit dem weiß-goldenen Fell und dem roten Halstuch läuft hin und her zwischen den Sesseln und Bänken, er schnüffelt, sein Schwanz wedelt. Die Frauen streichen dem Hund über den Kopf, über das Fell, manche zaghaft, andere mutiger. „Du bist ja ein ganz Braver“, sagt eine, die Stimme leise und brüchig.
Eiko weckt Erinnerungen an die eigene Kindheit
Die Frauen leben in der Dr.-Georg-Frank-Altenhilfe-Stiftung in Stadtbergen. Sie alle sind dement, viele erkennen ihre Kinder nicht mehr, nicht ihre Partner oder Freunde. Die Welt um sie herum ist ihnen unverständlich, weil sie Personen, Gegenstände und Situationen nicht einordnen können.
Eiko hingegen, mit seinem weichen Fell und der warmen Zunge, strahlt Ruhe aus. Sein Verhalten ist vorhersehbar, er weckt bei den Patientinnen Erinnerungen an die Kindheit oder an eigene Haustiere.
Einmal in der Woche kommt Gudrun Czekalla für zwei Stunden mit Eiko in das Seniorenheim. Die 38-Jährige ist ausgebildete Ergotherapeutin, der fünfjährige Eiko ist ihr Therapiehund. Eineinhalb Jahre hat sie gemeinsam mit ihm eine Zusatzausbildung gemacht. Der Labrador soll die Patienten aus ihrem eintönigen Alltag herausholen. Es geht um die kleinen Erfolge, darum, „die Abbauprozesse zu verlangsamen“, sagt sie.
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