
35000 Gebäude sind über 40 Jahre alt

Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt rechnet in diesem Jahr mit tausenden zusätzlichen Sanierungen im Augsburger Land
Klima-Faktor eigene vier Wände: Für Hausbesitzer im Landkreis Augsburg lohnt es sich ab diesem Jahr mehr als bislang in die energetische Gebäudesanierung zu investieren. Darauf hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hingewiesen. Mit Blick auf den von der Bundesregierung neu eingeführten Steuerbonus für klimafreundliche Umbauten rechnet die Gewerkschaft mit Tausenden zusätzlichen Sanierungen.
„Das Potenzial im Landkreis ist riesig. Aktuell sind hier 35000 Gebäude älter als 40 Jahre. Viele von ihnen haben eine katastrophale CO2-Bilanz“, sagt Michael Jäger, Bezirksvorsitzender der IG Bau Schwaben. Der Gebäudesektor macht mit 117 Millionen Tonnen CO2 14 Prozent der Treibhausemissionen in Deutschland aus.
„Vom nicht isolierten Dach bis zu zugigen Fenstern – ein unsaniertes Haus belastet die Umwelt und treibt die Heizkosten nach oben“, betont Jäger. Mit dem neuen Steuerbonus könnten Eigenheimbesitzer erstmals einen großen Teil ihrer Ausgaben vom Staat zurückbekommen. Wer in selbst genutztem Wohneigentum die Wände oder das Dach dämmt, Fenster, Türen oder die Heizung erneuert, kann künftig drei Jahre lang 20 Prozent der Investitionen von der Steuer absetzen. Die maximale Förderung liegt bei 40000 Euro. Das Gebäude muss dafür mindestens zehn Jahre alt sein.
Die IG Bau sieht in dem Modell eine „wichtige Ergänzung“ zu den bisherigen Programmen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Die Bank vergibt Zuschüsse und günstige Kredite für energetische Sanierungen. 2018 wurde im Kreis Augsburg so der umweltfreundliche Umbau von 1238 Wohneinheiten gefördert. „Hier muss deutlich nachgelegt werden“, fordert Jäger.
Ohne eine massive Steigerung der Umweltsanierungen seien die Einsparziele nicht zu schaffen. Nach dem Klimaschutzplan der Bundesregierung müssen die Gebäude-Emissionen bis 2030 um 40 Prozent sinken. Die IG Bau rät Eigenheimbesitzern, den Antrag auf die neue steuerliche Förderung rasch zu stellen. „Wichtig ist auch, sich frühzeitig um Handwerker zu kümmern. Viele haben teils schon jetzt volle Auftragsbücher für 2020.“
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