
Wie die Schlesier neuen Kuchen ins Dorf brachten

Genoveva Spann war ein Kind, als Lastwagen voller Menschen kamen. Sie sah, dass es die nicht leicht hatten
Wenn Genoveva Spann in Erinnerungen an früher schwelgt, dann hat sie gemischte Gefühle. Sie denkt an Annelies, ihre Freundin, die mit ihrer Familie einst aus ihrer Heimat vertrieben worden war und buchstäblich in Ostendorf „gelandet“ ist. Dort hat Genoveva Spann mit ihren Eltern und ihren drei Geschwistern gelebt und schon als Kind hautnah mitbekommen, wie Lastwagen weise Menschen angekarrt wurden – die als Vertriebene nicht immer gut behandelt worden sind. Annelies wurde ihre gute Freundin, denn Genoveva Spann und ihre Familie gehörten zu den offenen Menschen im Dorf.
Warum die heute 84-Jährige so nah am Geschehen dran war, liegt an ihrem Vater. Georg Bucher kam ursprünglich aus Griesbeckerzell (Landkreis Aichach-Friedberg) und hat die Schmiede in Ostendorf erworben. In den Jahren 1942 und 1943 wurde er von den Bauern in und um Ostendorf buchstäblich bekniet, in „die Partei“ (die NSDAP) einzutreten. Doch Bucher blieb standhaft. Er hörte nicht auf die verlockend klingenden Versprechungen, dass die Bauern nach dem Krieg fruchtbare, große Bauernhöfe in der Ukraine bekommen würden. Die Folge: Genoveva Spanns Vater wurde im Jahr 1945 vom einstigen Pfarrer zum Bürgermeister „ernannt“, weil er eben nicht Parteimitglied war. Damit musste er auch die Aufgabe stemmen, die Flüchtlinge, die direkt vor seiner Schmiede ankamen, im Ort zu verteilen.
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