i
Foto: Grundschule Altenmünster
Foto: Grundschule Altenmünster

Das Schulentwicklungsteam der Grundschule Altenmünster: (von links): Andrea Frank, Ottmar Wiedemann, Daniel Fischer, Ute Wiedemann und Ruth Scherer.

Altenmünster
27.03.2022

Warum es Grundschüler in Altenmünster in der Pandemie besser hatten

Kreativ und innovativ hat sich die Grundschule mit vielen Helfern durch die schwierigen Zeiten der Pandemie gekämpft. Das wird jetzt mit 1000 Euro belohnt.

Die Grundschule Altenmünster hat für ihr Engagement während der Beeinträchtigungen durch die Corona-Krise eine Auszeichnung erhalten. Eine Urkunde aus dem Kultusministerium und ein Geldpreis von 1000 Euro sind das Zeichen dafür, dass die Schule mit ihrem Konzept zu Corona-Zeiten ein abwechslungsreiches, stabiles Bildungsangebot bieten und im Laufe des Schuljahres ganz auf Wechselunterricht verzichten konnte.

Weiterlesen mit dem PLUS+ Paket
Zugriff auf alle PLUS+ Inhalte. Jederzeit kündbar.
JETZT AB 0,99 € TESTEN

Möglich war das, weil der ganze Ort zusammenhielt: Zum einen konnten Vereinsheime als Unterrichtsorte genutzt werden. Zum anderen arbeiteten die Lehrer der Grundschule mit der Kommune und ehrenamtlichen Helfern aus der Gemeinde Altenmünster zusammen. Das vom Schulentwicklungsteam aufgestellte Konzept des hybriden Unterrichts, die seit Jahren integrierte digitale Unterrichtsweise, zusammen mit der digitalen Medienausstattung, war ein weiterer, grundlegender Baustein.

Das Konzept hilft durch elf schwierige Wochen der Pandemie

Das Engagement der Lehrkräfte trug dazu bei, dass diese Lösung, die ursprünglich auf eine kurze Zeitspanne am Höhepunkt der Corona-Krise angelegt war, nach dem Distanzunterricht über elf Wochen durchgehalten werden konnte. So war es möglich, dass alle Schülerinnen und Schüler gleichzeitig am Unterricht teilnahmen und zur Entlastung der Eltern auf Wechselunterricht verzichtet werden konnte. Schule und Gemeinde rückten dabei näher zusammen und waren stolz auf ihre gemeinsame Lösung.

Für das Projekt "Netzwerke" wurde die Grundschule Altenmünster für den Deutschen Schulpreis Spezial 21 in der Endrunde nominiert und belegte einen zweiten Platz. Die in diesem Rahmen stattfindenden Interviews mit Schülerinnen und Schülern hätten gezeigt, dass die Kinder die Bedürfnisse und Möglichkeiten für die Schule der Zukunft genau einschätzen konnten, heißt es von der Grundschule. Die Kinder sahen auf der einen Seite die soziale Komponente, das Treffen mit Freunden, die gemeinsame Arbeit mit ihrem Lehrer, wofür sie in die Schule gehen wollten, auf der anderen Seite das individuelle Vorgehen beim Lernen, das mit den Kursen des Virtuellen Klassenzimmers der Moodle-Plattform der Grundschule Altenmünster auch zu Hause stattfand.

Diese Prämissen griffen das Schulentwicklungsteam mit dem Medienexperten Ottmar Wiedemann und den Lehrkräften Andrea Frank, Daniel Fischer, Ruth Scherer sowie Schulleiterin Ute Wiedemann auf, um die Schule für die Zeit nach Corona weiterhin grundsätzlich zukunftsfähig zu gestalten. Der Unterricht nach Corona sei nicht der Unterricht nach Corona, heißt es von der Schule. Eine große Chance ergibt sich mit der Teilnahme an der Werkstattarbeit der Deutschen Schulakademie. Die Grundschule Altenmünster wurde unter mehreren Hundert Bewerbern ausgewählt, in der Werkstatt "Schule im digitalen Wandel gestalten" mitzuarbeiten. Der hybride Unterricht war personalintensiv. Überlegungen einer Weiterentwicklung mussten deshalb weniger Aufwand beim Lehrer und mehr Erfolg beim Schüler zum Ziel haben.

Lesen Sie dazu auch

Grundschule in Altenmünster arbeitet weiter an der Schule der Zukunft

Über eineinhalb Jahre arbeiten 48 Schulen aus Deutschland mit professioneller Unterstützung an ihren individuellen Zielen für die Schule der Zukunft. Die Grundschule Altenmünster ist Teil der Gruppe Süd, bestehend aus zwölf Schulen aus Baden-Württemberg, Hessen und Bayern, rund um das Regionalbüro in Nürnberg. Das Schulentwicklungsteam durchläuft mehrere Bausteine im Online- und Präsenzformat und setzt die Ergebnisse mit dem Kollegium vor Ort um. Miteingebracht werden hier auch die Erfahrungen aus den bundesweiten Werkstätten Bildung.digital des Forums Bildung Digitalisierung in den Jahren 2017/18 und 2018/19, die zur digitalen Entwicklung der Grundschule Altenmünster beigetragen haben.

Die Ziele, die sich die Schule gesetzt hat, stellen das selbstständige und selbst organisierte Lernen der Schüler in Kleingruppen in den Mittelpunkt. Diese Peergroups organisieren sich selbst und erarbeiten ihre Ergebnisse gemeinsam. Dabei nutzen sie die Möglichkeiten des Virtuellen Klassenzimmers. Ein zweiter Schwerpunkt ist die Selbsteinschätzung der Schüler, um das eigene Lernen besser koordinieren zu können. Lernförderliche Feedback-Methoden und eine zeitgemäße Prüfungskultur wie automatisierte Moodle-Tests mit sofortiger Rückmeldung werden auf das System der Schule zugeschnitten. (AZ)

Facebook Whatsapp Twitter Mail