Bemühungen vergeblich: Familie Yükselen soll abgeschoben werden
Trotz ehrenamtlichen Engagements soll die Familie Yükselen aus Emersacker abgeschoben werden. Verhindert werden kann das auch mit einer Unterschriftenaktion wohl nicht mehr.
Im Dezember besuchte unsere Redaktion die Familie Yükselen in Emersacker. Seit fünf Jahren lebt Meryem Yükselen dort gemeinsam mit ihren Söhnen Serkan und Deniz. Wie lange sie dort noch bleiben werden, ist allerdings ungewiss. Die drei sind ausreisepflichtig. Der drohenden Abschiebung ist der ältere Sohn anscheinend zuvorgekommen.
Serkan Yükselen wohl freiwillig ausgereist
Der 18-Jährige Serkan Yükselen hat nach dem Abschluss an der Mittelschule eine Berufsintegrationsklasse in Neusäß besucht und daraufhin einen Ausbildungsplatz bei einem Discounter in Welden bekommen. Da er allerdings keine Arbeitserlaubnis hatte, konnte er diese Ausbildung nicht antreten. Inzwischen scheint Serkan nicht mehr in Deutschland zu sein. Wie der Pressesprecher der Regierung von Schwaben, Dr. Wolfgang Miller, erklärt, habe Serkan sich dazu bereit erklärt, freiwillig aus Deutschland auszureisen. Hierfür habe er ein Flugticket vorgelegt, ergänzt Miller.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Die Asylanträge der Familie wurden letztinstanzlich abgelehnt, d.h. es findet keine Verfolgung oder ähnliches im Herkunftsland statt. Frau Yükselen kam nach Deutschland, da sie nach ihrer Scheidung nicht selbst das Familieneinkommen bestreiten konnte, Deutschland sollte und hat bis jetzt also dafür gesorgt. Das ist schön für Frau Yükselen, aber ein Bleiberecht ergibt sich daraus nicht. Auch wenn sie jetzt anfangen würde zu arbeiten, wohlgemerkt ohne Ausbildung, hätte sie keine Chance auf eine auskömmliche Rente. Auch die Kosten für die Betreuung des behinderten Sohnes könnte sie nicht übernehmen, sie würde also auf Dauer zumindest zu einem nicht unerheblichen Teil von öffentlichen Geldern leben müssen. Letztlich ist das aber alles unerheblich: Asylantrag abgelehnt = zwingende Ausreise oder Abschiebung. Unsere Sozialsysteme können es einfach nicht mehr leisten, für abgelehnte Asylbewerber aufzukommen, dafür sind die jeweiligen Heimatländer zuständig.....
„ . . . . zumindest zu einem nicht unerheblichen Teil
von öffentlichen Geldern leben müssen.“
Da wird aber Frau Reichenauer wieder mit dem „besseren
wirtschaftlichen Draht zu den Dingen“, den zu haben sie
vermeint - 21.01. s. weiter unten - daherkommen : - )
Es wäre deutlich besser, man würde die Energie bei der Ausweisung/Abschiebung zunächst einmal bei der mit Sicherheit 6-stelligen Anzahl an bundesweiten Straftätern jeglicher Couleur und jeglicher Alters aufwenden. Dann könnte man immer noch schauen, wie sich Härtefälle, wie diese türkische Familie, entwickeln.
@Franz X.
Wenn schon Menschlichkeit nicht zu Ihren Stärken zählt, dann muss ich wieder einmal – zum wiederholten Mal – an die Wirtschaftlichkeit erinnern. In Serkan haben die Lehrer sicher Zeit investiert, er hat wohl gut gelernt, dann hatte er eine Ausbildungsstelle – und muss gehen. Was ist daran sinnvoll? Wenn ich mich recht erinnere, wollte Frau Yükselen eine Ausbildung in einem Pflegeberuf machen – kann sie nicht, weil sie keine Arbeitserlaubnis bekommt. Nun – hats geklingelt? Händeringend werden Menschen gesucht, die in einem Pflegeberuf arbeiten möchten, und jemand, der bereits hier lebt, die Sprache spricht und soziale Bindungen aufgebaut hat, wird abgeschoben. Warum?
Weil Leute wie Sie nicht verstehen können, dass es hier nicht um Transportkisten, sondern um Menschen geht und weil Leute wie Sie auch nicht wirtschaftlich denken. Denn es ist ja so: eine Investition soll Gewinn bringen. Wenn der Investor aber den Gewinn ablehnt, macht er "Miese". Das ist nicht mein Verständnis von Wirtschaft, das ist mir zu abgehoben. Die Behörde wird wohl Gründe gehabt haben, eine Duldung auszusprechen, leider hatte sie nicht den Mut, den nächsten Schritt zu gehen. Weil Leute wie Sie nur den Daumen nach unten drehen, statt darüber nachzudenken, dass sie irgendwann in ein Alter bekommen, wo eine Pflegekraft wie Frau Yükselen unabdingbar wäre.
Eine Duldung ist im übrigen keine Großzügigkeit, es gibt dafür gesetzliche Regelungen. Dass das Leben als "Geduldeter" alles andere als einfach ist, versteht sich von selbst. Aber um dies zu verstehen, brächte es etwas Einfühlungsvermögen, das leider vielen verloren gegangen ist.
Frau Reichenauer,
Wenn man ihre Ansichten und Maßstäbe nimmt dann müsste Deutschland mindestens eine Milliarde Menschen aus der ganzen Welt aufnehmen. Sie sind so wie viele der Gutbürger einfach nur weltfremd.
@Herbert L.
Nein, Sie täuschen sich, aber so was von. Ich habe in meinem Kommentar bereits die Wirtschaftlichkeit beschrieben, wenn Sie es nicht begreifen bzw. nicht nachvollziehen können, ist es ja nicht mein Problem. Wenn immer mehr Arbeitskräfte gerade in der Pflege fehlen, dann bin ich sehr dafür, dass die, die heute so urteilen wie Sie es tun, einen Pflegeroboter bekommen. Ob der kompetenter und feinfühliger ist als eine Pflegekraft, die keine gebürtige Deutsche ist, aber den Beruf gerne machen würde, das wird sich zeigen. Sie haben den Artikel sowie den bereits veröffentlichten Bericht wohl nicht gelesen, das halte ich Ihnen zugute. Ansonsten würde ich von komplett fehlender Empathie sprechen. Es geht auch nicht um eine neu aufzunehmende Person, sondern um eine alleinerziehende Frau mit einem geistig behinderten Kind, deren ursprüngliches Zuhause vom Erdbeben zerstört ist, die seit 2018 hier ist und die bereits integriert und arbeitswillig ist. Sie könnte also, wenn sie Geld verdienen dürfte, dem Staat einiges zurückgeben, aber das will man nicht. Warum? Weil es Leute wie Sie gibt, die mich Gutbürger nennen, aber nicht rechnen wollen. Auf alle Fälle scheine ich neben dem immer wieder mal gebrachten Gutmenschentum den besseren wirtschaftlichen Draht zu den Dingen zu haben.
Frau Reichenauer,
Wie sie schreiben eine Frau mit einem behinderten Kind, wie soll die Frau jemals Vollzeit arbeiten ? Von den Kosten für das kranke Kind will ich gar nicht erst sprechen. In ihrer so ganz tollen Rechnung die sie immer aufmachen vergessen aber ganz die Kosten für die Millionen von Wohnungen die wir Steuerzahler finanzieren müssen. Es ist doch eher so das uns die Millionen Wirtschaftsflüchtlinge zig Milliarden kosten, der kleine Teil die irgendwann mal dauerhaft arbeiten und so viel verdienen das sie keine Staatshilfen mehr brauchen sind höchstens ein ganz kleiner Tropfen auf den heißen Stein.
Wirtschaftlichkeit hat im Asylverfahren nichts und überhaupt nichts zu suchen. Folglich erübrigt sich jede weitere Diskussion.
„Auf alle Fälle scheine ich . . .. “ - so Frau Reichenauer -
„ . . . . den besseren wirtschaftlichen Draht zu den
Dingen zu haben.“
. . . . in Asylfragen ?
Wenn auch, wie ich meine, der Schein trügt - träumen
und spintisieren Sie doch weiter von Ihrer Kompetenz
Zu dem von Frau Reichenauer
ins Feld geführten vermeintlich „besseren wirtschaftlichen
Draht zu den Dingen“
siehe auch die Aufrechnung der jahrelangen Aufwendungen
für eine „siebenköpfige, bisher vollständig von der Sozialhilfe
abhängigen ausreisepflichtigen Familie durch eine potentielle
Lehrstelle / einen potentiellen späteren Arbeitsplatz . . . . .
(Kommentare zu „16-Jährige soll abgeschoben werden:
„Ich habe meine Zukunft hier gesehen“ - 09.01.)
Liebe Frau Reichenauer, Asyl hat nichts mit Sympathie zu tun. Die von Ihnen gewünschte Menschlichkeit bezieht sich im Asylverfahren auf Menschen, die staatlich verfolgt werden oder vor Krieg flüchten müssen. Frau Yükselen ist mit ihren Kindern eingereist, weil sie selbst den Unterhalt ihrer Familie nicht erwirtschaften konnte. An das Erdbeben vom letzten Jahr war bei ihrer Einreise noch nichts zu spüren, denn sie ist mehr als 4 Jahre vor dem Erdbeben eingereist. Ihren Hinweis, dass Frau Yükselen gern in der Altenpflege eine Ausbildung machen möchte und sich daraus für Sie ein Bleiberecht ergibt, muss ich widersprechen. Frau Yükselen ist jetzt 47 Jahre alt, d.h. nach Abschluss der Ausbildung wäre sie ca. 50, dann bleiben noch 17 Jahre, um eine auskömmliche Rente zu erwirtschaften. Aber....nach 17 Jahren, auch wenn sie Vollzeit arbeitet, wird die Rente noch nicht einmal zum Überleben reichen, sie wird eine öffentlich finanzierte Grundrente erhalten müssen. Von den Kindern ganz zu schweigen, denn hier hat nur einer die Möglichkeit, sich selbst zu finanzieren. Alles in allem wird die Familie den Steuerzahler viel Geld kosten....das wäre auch in Ordnung, wenn, ja wenn der Asylantrag anerkannt worden wäre. Dieser ist aber, genau wie der Folgeantrag, letztinstanzlich abgelehnt worden und somit muss sie ausreisen. Ihre Begründung für ein Bleiben könnte genau so angewandt werden für hunderte Familien vom Balkan oder aus Georgien oder auch aus der ganzen Welt. Wollen Sie tatsächlich, dass jeder, der seinen Unterhalt im eigenen Land nur schwer erwirtschaften kann, nach Deutschland kommt? Wenn ja, wählen Sie entsprechend, aber bis dahin sind die Asylgesetze gültig und sollten auch unbedingt angewandt werden!
Zu dieser verkorksten Situation ist es doch nur wieder gekommen, weil
a) die Nichtanerkennung eines Asylstatus nicht zu einer Ausweisung führte und
b) "großzügigerweise" eine Duldung ausgesprochen wurde (warum?).
Inkonsequenz und Dummheit kennzeichnen diese Gegebenheiten.
Frau Reichenauer
ignoriert stets und gerne immer wieder fehlende Asylgründe . . . .