
Nordendorf muss seine Kita-Beiträge kräftig erhöhen

Plus Da die Erhöhung der Beiträge für die Kinderbetreuung vor zwei Jahren zu niedrig ausgefallen ist, muss Nordendorf nachbessern. Denn das Defizit betrug zuletzt fast eine halbe Million Euro.
Nun stehen die Gebühren für die kommenden beiden Jahre in der Nordendorfer Kita Schmutterzwerge fest. Ab September werden die Betreuungssätze gegenüber den aktuellen Sätzen um 40 Prozent angehoben. Das bedeutet für ein Kindergartenkind in der niedrigsten Betreuungsstufe von täglich vier Stunden statt bisher 110 Euro künftig 154 Euro. Bei der maximalen Betreuungszeit von acht bis neun Stunden erhöht sich der Beitrag von 158 Euro auf 222 Euro. Von den Beiträgen übernimmt der Freistaat jeweils 100 Euro. Für die Krippenkinder liegen die Elternbeiträge künftig zwischen 215 (bisher 153) Euro und 348 (bisher 248) Euro. Keine Erhöhung ist beim Getränke- und Spielgeld sowie beim Mittagessen vorgesehen. Wer die Ferienbetreuung in Nordendorf in Anspruch nehmen möchte, bezahlt künftig pro gebuchter Stunde 6,50 Euro (bisher 5 Euro).
Die neue Kalkulation ist auf zwei Jahre ausgelegt
Bereits in der vorhergehenden Sitzung hatte Bürgermeister Tobias Kunz die Zahlen der Verwaltung vorgestellt wonach sich der gemeindliche Anteil an den Kosten der Kinderbetreuung immer weiter erhöht hatte. In den Jahren 2021 und 2022 belief sich das Defizit auf 458.000 und 492.000 Euro. Der Kostendeckungsgrad betrug zuletzt gerade noch 60 Prozent. Der Anteil der Elternbeiträge lag 2022 nach Abzug des staatlichen Zuschusses bei 9,2 Prozent. Nach der nunmehr beschlossenen Gebührenanpassung beträgt der Elternanteil 12,4 Prozent, das jährliche Defizit könnte um etwa 100.000 Euro geringer ausfallen. Die Gemeinderäte waren sich weitgehend einig, dass die Erhöhung um 40 Prozent notwendig ist, um anstehende Tariferhöhungen und stark gestiegene Energiekosten auffangen zu können. Der große Erhöhungsschritt sei auch eine Folge daraus, dass die Anpassung vor zwei Jahren zu niedrig ausgefallen sei und deshalb ein entsprechender Nachholbedarf bestehe. Letztlich sei die Kalkulation auch auf zwei Jahre ausgelegt.
Mit nur einer Gegenstimme verabschiedet
Wie bisher gar nicht berücksichtigt sind kalkulatorische Kosten für Abschreibung und Verzinsung. Würden diese ebenfalls angesetzt wäre aus betriebswirtschaftlicher Sicht nach der Berechnung des Kämmerers eine Erhöhung um 400 Prozent notwendig. Aus den Wortmeldungen vor der Abstimmung war zu entnehmen, dass die Erhöhung nicht nur notwendig, sondern den Eltern auch zumutbar erscheint. Im Hinblick auf zahlreiche andere Aufgaben sei eine weiter erhöhte Defizitfinanzierung durch die Gemeinde nicht vertretbar. Der Beschluss erfolgte mit einer Gegenstimme.
Baumaßnahmen: Nachdem ein Vorhaben am nordöstlichen Ende der Dieselstraße in der Vergangenheit noch abgelehnt wurde, erteilte der Gemeinderat nunmehr das Einvernehmen für die überarbeitete Planung zur Errichtung von vier Wohnhäusern mit Einzel- und Doppelgaragen. Dabei wurde auch Befreiungen bezüglich Baugrenzen und der Traufhöhe zugestimmt. Sichergestellt werden muss, dass die Schmutzwasserentsorgung über die vorhandene Privatstraße erfolgen kann und dass die im Bebauungsplan vorgesehene Ortsrandbegrünung umgesetzt wird.
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