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Stadtbergen: So sieht getanzte Lebensfreude aus

Stadtbergen

So sieht getanzte Lebensfreude aus

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    Tanzen und lächeln. Bei Nia geht es darum, sich und seinen Körper zu erfahren und zu spüren, was guttut und Freunde bereitet. Trainerin Tanja Hahn (Mitte) macht es vor.
    Tanzen und lächeln. Bei Nia geht es darum, sich und seinen Körper zu erfahren und zu spüren, was guttut und Freunde bereitet. Trainerin Tanja Hahn (Mitte) macht es vor. Foto: Foto: Marcus Merk

    Welcher Sport ist für mich geeignet? Im Selbstversuch testen wir seit Wochen verschiedene Möglichkeiten, sich fit zu halten, und geben anhand unserer dabei gesammelten Erfahrungen Tipps. Ob wir dabei wohl irgendwann „fit wie ein Turnschuh“ werden? Anregungen zu sportlichen Kostproben nehmen wir gerne entgegen unter der E-Mail-Adresse sportredaktion.landbote @augsburger-allgemeine.de.

    Die Gruppe ist bunt und fröhlich. Zur rhythmischen Musik wird getanzt – mit vollem Körpereinsatz. Ich schwinge die Arme, drehe mich oder boxe mit der Faust nach vorne. Es ist die Leichtigkeit, die mich packt. Nach kurzer Zeit schaue ich in die Gesichter der anderen Teilnehmer. Auch sie haben rote Wangen und ein Lächeln im Gesicht.

    Genauso soll es sein, erklärt Tanja Hahn in Stadtbergen. Sie sagt: „Nia ist ein ganzheitliches Training für Körper, Geist und Seele.“ Dass alle Sinne angesprochen werden, merke ich gleich zu Beginn der Stunde. Ich sehe die zum Teil farbenfrohen Outfits der Teilnehmer und kann barfuß den blanken Parkettboden spüren. Die Trainerin stellt die Musik an und beginnt mit den Übungen. Es sind fließende Bewegungen, die sie vorgibt. Kein Vergleich zu Aerobic oder sonstigen Fitness-Kursen, bei denen die Instruktoren ihre Kommandos brüllen und die Teilnehmer anspornen.

    Die Beschreibungen sind bildlich. Es werden nicht einfach die Arme nach oben genommen, sondern man malt einen Regenbogen oder bewegt sich wie ein Mannequin. Es macht Spaß, diese Bilder zu verinnerlichen. Die Übungen sind gut nachzumachen, weil sie nicht zu kompliziert sind. Das Ganze fühlt sich rund und gut an.

    Im Nia geht es darum, sich und seinen Körper zu erfahren und zu spüren, was guttut und Freude bereitet. Je nach Tagesform und körperlicher Verfassung können die Teilnehmer die Ausführung der Übung selbst wählen. Sie bestimmen beispielsweise, wie weit sie bei einigen Schritten in die Knie gehen oder wie hoch sie das Bein schwingen wollen. Ziel dabei ist, mit sich selbst achtsam umzugehen. „Man macht die Übungen je nach Stimmung“, hat mir zuvor eine Teilnehmerin aus Gersthofen erklärt, die schon seit Jahren zu den Nia-Stunden kommt.

    Was spielerisch, locker und leicht daherkommt, hat es dennoch in sich. In Nia stecken unter anderem Elemente aus Taekwondo, Tai-Chi, Yoga, Feldenkrais und Modern Dance. Konzipiert wurde das Bewegungskonzept von zwei ehemaligen Aerobic-Trainern aus Amerika, die einen Weg suchten, sich auf eine körperschonende und natürliche Weise fit zu halten – ohne ständiges Auf- und Abhüpfen und das extrem hohe Tempo.

    Jenny Traumüller aus Violau, die seit sechs Jahren Nia macht, ist von den Stunden in Stadtbergen begeistert. Sie sagt: „Man kommt mit Rückenschmerzen und geht nach der Stunde lächelnd hinaus.“ Das kann auch Trainerin Tanja Hahn bestätigen. Die 43-Jährige war früher Leistungssportlerin und spielte Tennis in der Landesliga. Doch das harte Training machte ihren Rücken kaputt. Durch Zufall entdeckte sie Nia. Nach ihrer ersten Nia-Stunde war sie aber alles andere als begeistert. Sie konnte zunächst mit der Vorgabe „mach wie du willst“ nichts anfangen. Doch nach der dritten Stunde sei der Flash gekommen, erinnert sie sich. Innerhalb von drei Monaten beschloss sie, die Ausbildung zur Trainerin zu machen. Mittlerweile hat sie eine der höchsten Ausbildungsstufen erreicht und darf als eine von ganz wenigen Trainerinnen bundesweit alle drei Kursformate von Nia unterrichten.

    Gegen Ende der Stunde gibt es eine kurze Entspannung. Alle Teilnehmer dürfen schmelzen wie Eis in der Sonne. Anschließend habe ich das Gefühl, die Energie der Sonne in meinem ganzen Körper zu spüren. Während ich mir den Schweiß abwische, merke ich, wie die Fröhlichkeit bleibt. Ausgelassen tanzen, sich spüren, lachen – das sollte man eigentlich viel öfter machen.

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