
Markus Zott will mit seinem Haferdrink Landwirt des Jahres werden

Plus Markus Zott aus Ustersbach steht mit seinem Haferdrink als Finalist im Ceres Award in der Kategorie Geschäftsidee fest. Schafft er es an die Spitze?
Nein, aufgeregt sei er nicht, meint Markus Zott. Eher neugierig, was ihn alles erwarte. Gleich drei Juroren stehen ihm gegenüber. Sie wollen von ihm Antworten auf ihre Fragen. Manchmal sind sie allgemein gehalten, dann wieder gehen sie ins Detail. Das Prozedere hat einen speziellen Grund: Der Junglandwirt aus Ustersbach hat sich um den Ceres Award beworben und ist Finalist in der Kategorie Geschäftsidee. Die Juroren machen sich nun persönlich vor Ort ein Bild über die nominierten Betriebe und prüfen sie dabei auf Herz und Nieren.
Markus Zott geht bei dem Wettbewerb mit seinem Haferdrink ins Rennen. Unter dem Markennamen „Bayernglück“ hat er seine Idee verwirklicht, ein Produkt herzustellen, das vom Hafer über die Rezeptur bis zur Abfüllung komplett heimisch ist. „Alle Zutaten kommen aus Bayern und werden auch hier verarbeitet“, verdeutlicht er. So bezieht der 28-Jährige den Hafer von Partner-Landwirten aus dem Gebiet des Naturparks Augsburg-Westliche Wälder und den umliegenden Feldern. Neben Hafer beinhaltet der Drink nur noch frisches Brunnenwasser und Salz. Letzteres wird aus Bad Reichenhall geliefert.
Die Ustersbacher Landwirtsfamilie Zott ist fest in der Region verwurzelt
Warum diese heimische Verbundenheit, will Juror Simon Michel-Berger wissen. Er ist Chefredakteur von „agrarheute“. „Als Landwirtsfamilie sind wir fest in der Region verwurzelt und setzen als Familienunternehmen deshalb bewusst auf Regionalität“, macht Zott aufmerksam. Ein anderer Juror - Elmar Burkhardt, Marketing Manager Central Europe bei Trelleborg Wheel Systems - will wissen, wie ein Kaffee nach einer Portionierung mit dem Zott-Haferdrink aussehe. „Nicht viel anders als vorher“, erläutert der Junglandwirt. Der Kaffee verfüge dann allerdings angenehm über etwas Getreidegeschmack.
Werner Schwarz interessiert sich dagegen mehr für den Hafer selbst. Er ist Landwirt in Schleswig-Holstein und Vizepräsident des Deutschen Bauernverbands. „Die von mir verwendete Hafersorte ist für unsere bayerischen Böden besonders gut geeignet“, antwortet Zott. "Warum"?, hakt Schwarz nach. „Das besondere an dieser Sorte ist, dass sie keine Bitterstoffe enthält.“ So könne er auf Zusatzstoffe verzichten, die diese Bitterstoffe ausgleichen. „Das hält die Zutatenliste kurz und bündig und das Produkt naturbelassen“, ergänzt der Ceres-Award-Nominierte.
Hafer ist ein Power-Getreide
Und warum überhaupt Hafer und nicht ein anderes Getreide, fragt Simon Michel-Berger. Auch darauf hat Markus Zott eine klare Antwort: „Hafer ist in meinen Augen ein Power-Getreide, leider wird er von vielen unterschätzt.“ Dabei weise er reichlich Mineralstoffe und Vitamine auf. „Hinzu kommen wertvolle, pflanzliche Proteine und Ballaststoffe.“
Der Ceres Award gilt in Insiderkreisen als die höchste Auszeichnung in der Landwirtschaft und wird in diesem Jahr zum neunten Mal von der Zeitschrift „agrarheute“ aus dem Deutschen Landwirtschaftsverlag verliehen. Namenspatin des Preises ist die römische Göttin des Ackerbaus, der Fruchtbarkeit, des Wachsens und Gedeihens. Ausgezeichnet werde, so der Chefredakteur, in insgesamt zehn Kategorien die verantwortungsvolle Teilhabe der Landwirtschaft als aktiver Partner der Gesellschaft.
In rund drei Monaten wurde die Rezeptur entwickelt
Markus Zott zeigt auch auf, warum er auf die Schiene Haferdrink setzt. „Ich stand, wie viele Bauern, vor der Frage: Wie mache ich den konventionellen Familienbetrieb zusammen mit meinem Vater Anton und meiner Mutter Gerdi fit für die Zukunft?“ Ausschlaggebend seien dabei die Verbraucherwünsche nach regionalen und auf pflanzlicher Basis bestehenden Lebensmitteln gewesen. Zusammen mit dem Fraunhofer-Institut sei schließlich in rund drei Monaten die Rezeptur entwickelt worden.
Bis zur ersten Abfüllung ist ein Dreivierteljahr vergangen. Die Haferdrink-Produktion sei derzeit komplett ausgelagert. Heute finden sich die beiden Bayernglück-Produkte Mild und Original in zahlreichen Supermärkten und vielen Hofläden. Welches Ziel er für die kommenden fünf Jahre habe, fragt ein Juror. Markus Zott denkt kurz nach. „Dann soll der Haferdrink zumindest in allen bayerischen Supermärkten angeboten werden, am besten im gesamten deutschsprachigen Raum.“ Ein weiterer Wunsch sei, das Portfolio zu erweitern, beispielsweise mit einem Dinkeldrink.
Als Preisgeld winken 10.000 Euro
Bevor die Juroren noch nach betriebsinternen Zahlen fragen und bewerten, teilen sie noch den weiteren Ablauf des Ceres Awards mit. „Zunächst machen wir Juroren unsere Arbeit. Im Rahmen einer Siegerehrung werden dann die zehn Kategoriesieger sowie der Gesamtsieger, die Landwirtin oder der Landwirt des Jahres 2021, gekürt“, schlüsselt Simon Michel-Berger auf. Als Preisgeld winken für den Gesamtsieger 10.000 Euro, den Siegern der Einzelkategorien jeweils 1000 Euro. Die feierliche Ehrung findet voraussichtlich im November in Berlin statt.
Übrigens geht noch ein weiterer Finalist aus unserer Region an den Start um den Ceres Award. Martin Grob aus Allmannshofen will in der Kategorie Junglandwirt punkten. Der 33-Jährige leitet seit 2018 im Vollerwerb einen Betrieb mit rund 60 Wasserbüffeln. Die Tiere beweiden schwer oder nicht zu bewirtschaftende Flächen und leisten damit einen großen Beitrag zum Naturschutz.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um die Karte von Google Maps anzuzeigen
Hier kann mit Ihrer Einwilligung ein externer Inhalt angezeigt werden, der den redaktionellen Text ergänzt. Indem Sie den Inhalt über „Akzeptieren und anzeigen“ aktivieren, kann die Google Ireland Limited Informationen auf Ihrem Gerät speichern oder abrufen und Ihre personenbezogenen Daten erheben und verarbeiten, auch in Staaten außerhalb der EU mit einem niedrigeren Datenschutz Niveau, worin Sie ausdrücklich einwilligen. Die Einwilligung gilt für Ihren aktuellen Seitenbesuch, kann aber bereits währenddessen von Ihnen über den Schieberegler wieder entzogen werden. Datenschutzerklärung
Die Diskussion ist geschlossen.