Feuerwehr Zusmarshausen braucht ein neues Fahrzeug
Warum die Feuerwehr ein neues Fahrzeug braucht und wie Gemeinde Zusmarshausen und Kreisbrandrat darauf reagieren.
Immer wenn's brennt, ist sie da. Maximal zwei Minuten braucht die Freiwillige Feuerwehr Zusmarshausen nach eigenen Angaben von der Alarmierung bis zum Einsatzort. Damit sie auch weiterhin so zügig die Brände löschen können, brauchen die Feuerwehrleute jetzt Ersatz für ihr 26 Jahre altes Tanklöschfahrzeug. Und der ist gar nicht so einfach zu beschaffen.
Ein Waldbrandlöschfahrzeug soll es jedenfalls nicht sein. Das stellte der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Zusmarshausen, Stefan Weldishofer, klar. Unter anderem hatte er Sorge, dass kaum jemand in der Mannschaft ein solches Gerät überhaupt lenken könnte. Grundsätzlich wird ein wasserführendes Fahrzeug gebraucht, also etwa ein TLF 3000, ein LF 20 oder ein HLF 20. Diesen Vorstellungen schloss sich der Zusmarshauser Geschäftsleiter, Walter Stöckle, an. Ein Waldbrandlöschfahrzeug passe einsatztaktisch nicht nach Zusmarshausen, erklärte er. Bislang gibt es ein solches im Landkreis Augsburg noch gar nicht.
Nicht für jedes Feuerwehrfahrzeug gibt es einen Zuschuss
Bei ersten Gesprächen mit Vertretern der Feuerwehr und der Marktverwaltung mit Kreisbrandrat Alfred Zinsmeister war die mögliche Anschaffung eines Waldbrandlöschfahrzeugs in den Fokus gerückt. Der Kreisbrandrat sagte, er habe darüber informieren wollen, dass die Bayerische Zuwendungsrichtlinie neuerdings auch Waldbrandlöschfahrzeuge aufgelistet habe. Nur für die in der Richtlinie aufgeführten Feuerwehrfahrzeuge gibt es auch staatliche Zuschüsse.
Das ist bei Anschaffungskosten von etwa 500.000 Euro für ein LF 20 nicht ganz unwesentlich. Bis zu 100.000 Euro Zuschuss könnten für diesen Typ Feuerwehrauto vom Staat gewährt werden. Kreisbrandrat Alfred Zinsmeister versicherte, dass die Zusmarshauser Wehr kein Waldbrandlöschfahrzeug anschaffen müsse, wenn das nicht gewünscht wird. Welcher Fahrzeugtyp am Ende im Feuerwehrgerätehaus hinter dem Zusmarshauser Rathaus stehen soll, ist im Moment noch nicht entschieden.
Das sind die nächsten Schritte auf dem Weg zum Feuerwehrfahrzeug
Fest steht aber, dass Ersatz her muss. Das TLF 16/25 aus dem Jahr 1996 korrodiert an der Fahrerkabine und am Aufbau. Die Auftragsbücher der Fahrzeughersteller seien derzeit jedoch gut gefüllt, da waren sich Kreisbrandrat und Kommandant einig. Die Zusmarshauser Feuerwehr rechnet mit drei bis vier Jahren, bis das neue Fahrzeug bereit- steht. Das liegt aber nicht allein an den Herstellern. Um ein Feuerwehrauto in Auftrag zu geben, muss zunächst ein Leistungsverzeichnis erstellt werden. Die Kosten allein hierfür liegen im vierstelligen Bereich.
Etwa 30 Prozent aller Einsätze der Feuerwehr Zusmarshausen waren 2021 Brände. Knapp 60 Prozent sind in der Regel technische Hilfeleistungen. 154-mal rückten die Freiwilligen Helfer im vergangenen Jahr insgesamt aus. 45-mal wurde Feueralarm gegeben. Mehrfach gingen Brandmeldeanlagen los, obwohl kein Feuerwehreinsatz geboten war. Da habe es in den vergangenen Jahren Stammkunden gegeben, berichtete der Kommandant. Mittlerweile hätten diese das Problem aber gut in den Griff bekommen. 89-mal waren Unwettereinsätze zu meistern oder Hilfe bei Unfällen oder Ähnlichem nötig.
Wie die Feuerwehr Zusmarshausen mit dem Drehleiterfahrzeug zurecht kommt
Seit April 2020 hat die Feuerwehr in Zusmarshausen ein Drehleiterfahrzeug. Dass sich die Anschaffung gelohnt hat, erklärte der Stellvertretende Kommandant Peter Rückert bei einem Blick auf die Zahlen: 44-mal waren die Freiwilligen Helfer aus Zusmarshausen im vergangenen Jahr mit der Drehleiter ausgerückt, 19-mal handelte es sich um Rettungsdiensteinsätze, wenn also beispielsweise ein Patient liegend aus einem oberen Stockwerk transportiert werden musste. 22 Einsätze spielten sich außerhalb der Gemeindegrenzen ab. Das Drehleiterfahrzeug sei zwar eine "alte Dame", die sei aber in einem einwandfreien Zustand, fand der stellvertretende Kommandant. "Für unsere Zwecke völlig ausreichend."
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