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Kommentar: Abschiebung: Deutschland sieht zu

Kommentar

Abschiebung: Deutschland sieht zu

Miriam Zissler
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    Für den „Dublin-Rückkehrer“ Ebrima Jallow gibt es in Mailand seit Wochen kein Bett in einer Unterkunft für Asylbewerber. Zuerst lebte er in der italienischen Stadt auf der Straße, nun übernachtet er in einem U-Bahn-Schacht.
    Für den „Dublin-Rückkehrer“ Ebrima Jallow gibt es in Mailand seit Wochen kein Bett in einer Unterkunft für Asylbewerber. Zuerst lebte er in der italienischen Stadt auf der Straße, nun übernachtet er in einem U-Bahn-Schacht.

    Die Geschichte von Ebrima Jallow ist kein Einzelfall. In Italien leben viele Dublin-Rückkehrer auf der Straße, haben keinen Zugang zu einer Unterkunft, Verpflegung und medizinischer Grundversorgung. Der italienische Staat macht es sich ganz schön einfach, wenn er Asylbewerbern eine Unterkunft verweigert, weil sie sich in einem anderen Land eine bessere Zukunft erhofften und wahrscheinlich unwissend das Land verließen. So drängt der Staat die Geflüchteten in die Illegalität, leistet keine humanitäre Hilfe und verstößt gegen europäisches Recht, in dem die Pflicht der Mitgliedstaaten zu einer menschenwürdigen Unterbringung von Asylsuchenden verankert ist. Deutschland sieht indes zu – und schiebt ab: Von Anfang Januar bis Ende November 2019 wurden 2378 Dublin-Rückkehrer nach Italien überstellt.

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