
25 Prozent in fünf Jahren: Kosten für Personal der Stadt steigen massiv

Plus Innerhalb von fünf Jahren sind die Ausgaben für Beschäftigte bei der Stadt Augsburg um 25 Prozent nach oben gegangen. Es gibt Kritik, aber die Stadt hält die Entwicklung für nötig.

Die Personalkosten bei der Stadt Augsburg sind innerhalb von fünf Jahren (2017 bis 2021) um mehr als 25 Prozent gestiegen. Grund war neben höheren Tarifabschlüssen für die insgesamt rund 6000 Mitarbeiter auch die Neuschaffung von etwa 500 Stellen. Augsburg, so Personalreferent Frank Pintsch (CSU), sei in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Dem habe man im Personalbereich Rechnung tragen müssen, weil mit dem Wachstum auch die Aufgaben größer wurden.
Für 2021 stehen 348 Millionen Euro im Augsburger Haushalt
Dass die Ausgaben steigen, ist seit Jahren der Fall und schon allein aufgrund der Tarifsteigerungen normal. Fürs Jahr 2021 ist aber, trotz der coronabedingten Finanzknappheit, ein erheblicher Sprung absehbar. Lagen die Kosten im Jahr 2017 noch bei 273 Millionen Euro, stiegen sie 2020 auf 320 Millionen und sollen laut Plan in diesem Jahr auf 348 Millionen Euro hochgehen. Allerdings, merkt Pintsch an, werde diese Steigerung in dieser Größenordnung nicht kommen, weil man wegen Corona bei der Neubesetzung von Stellen auf die Bremse tritt. "Wir behalten die Kontrolle über die Kostenentwicklung", versichert Pintsch. Gleichwohl sind Steigerungen absehbar, weil die Stadt im Kitabereich Personal aufbauen möchte.
Das Thema der Personalausgaben war am Rande der Haushaltsverabschiedung im Stadtrat im Dezember aufgekommen. Unter anderem warf WSA-Stadtrat Peter Grab der schwarz-rot-grünen Vorgängerregierung vor, wenig vorausschauend gehandelt zu haben. Bei der Zahl der Beschäftigten legte die Stadt zuletzt jährlich zwischen 1,6 und 3,9 Prozent zu. Man habe in den fetten Jahren Stellen geschaffen, ohne zu bedenken, dass diese auch in finanziell dünnen Jahren finanziert werden müssen, klagte Grab. Auch aus dem Regierungslager war damals nicht die größte Begeisterung zu vernehmen. Man müsse sich das Thema Personalkosten in aller Gelassenheit nochmal gesondert vornehmen, hieß es von Ralf Schönauer (CSU).
Stadt Augsburg hat mehr Einnahmen, aber auch mehr Personal
Ein Stück weit relativieren sich die Zahlen, wenn man den Anteil der Personalausgaben an den gesamten laufenden Ausgaben (Investitionen nicht eingerechnet) der Stadt misst. 2017 lag der Anteil bei 28 Prozent, in diesem Jahr würde er bei 35 Prozent liegen, würden die Ausgaben in voller Höhe anfallen. Allerdings lag die Personalkostenquote Anfang der 2010er-Jahre auch schon bei annähernd 35 Prozent. Ein Problem ist freilich, dass die Haushaltseinnahmen in der Zukunft aufgrund geringerer Gewerbesteuer als Corona-Nachwirkung sinken könnten. Dann würde die Personalquote deutlich steigen. Das Geld müsste an anderer Stelle im Haushalt gespart werden, weil sich einmal bestehende Personalausgaben kaum einsparen lassen. Entsprechende Versuche mit Wiederbesetzungssperren gab es es in der Vergangenheit - dauerhaft haben sie sich nicht bewährt.
Bei der Stadt entgegnet man, dass man eine behutsame Personalpolitik betreibe. Man versuche immer, Abläufe zu optimieren und überprüfe Stellenanträge aus den Dienststellen genau. "Die bisherigen Stellenschaffungen waren erforderlich, um die Herausforderungen einer wachsenden Metropole zu gestalten. Die Personalkosten sind zu 100 Prozent Investitionen in die Zukunftsfähigkeit der Stadt Augsburg", sagt Pintsch. Die Zahl der Einwohner habe zugenommen und die Aufgaben der Verwaltung seien vielfältiger geworden. Zuwächse gab es im Kita-Bereich, beim Thema Grün- und Baumpflege oder beim Ordnungsdienst, der in den vergangenen Jahren immer häufiger von Bürgern auch in die Stadtteile gerufen wurde. Um die Schulsanierungen stemmen zu können, sei die entsprechende Abteilung im Hochbauamt verstärkt worden. Wenn man Dienstleistungen für die Bürger erbringen wolle, gehe das eben nicht ohne Personal. Und künftige Herausforderungen wie demografischen Wandel, Klimawandel, Migration oder Digitalisierung werde man nur mit engagierte Personal bewältigen können.
Innerhalb des städtischen Haushalts sind die Personalausgaben der größte Brocken. An zweiter bzw. dritter Stelle kommen Zuweisungen/Zuschüsse (etwa im Sozialbereich) mit 265 Millionen Euro und der allgemeine Verwaltungsaufwand (Energie, Sachmittel wie Papier, Gebäudemieten). Baumaßnahmen, denen im Haushalt die meiste öffentliche Aufmerksamkeit gilt, seien es Schul-, Theater- oder Straßensanierungen oder der Bau neuer Radwege, machen mit 108 Millionen nicht einmal zehn Prozent des Gesamthaushalts der Stadt aus.
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Die Bürger Augsburgs geben verstärkt ihre Kinder in Kitas, die Menschen in Augsburg beantragen mehr Sozialleistungen, in Augsburg wird ständig nach mehr Sicherheit und Ordnung z.B in der Maxstr. gerufen, etc., da wundern sich noch Augsburger warum mehr Personal eingestellt wird?
Es ist berechtigt und hat nichts mit Vetternwirtschaft zu tun!
>> Grund war neben höheren Tarifabschlüssen für die insgesamt rund 6000 Mitarbeiter auch die Neuschaffung von etwa 500 Stellen. <<
In welchen Sektoren sind diese 500 Stellen geschaffen worden?
...Theatersanierung? :-) Vetternwirtschaft? Wer weiss...
@Ronald H.:
Ihre Beiträge sind immer inhaltsleerer. Mein Gott müssen Sie frustriert sein. Kehren Sie zum konstruktiven Diskurs zurück und hören Sie auf, hier rumzutrollen