
Ärger über junge Autofahrer in Pfersee

Bürger in Pfersee-Nord fühlen sich durch junge Autofahrer in ihrer Nachtruhe gestört. Es geht auch um einen Kreisverkehr.
Bei der jüngsten Ortsbegehung der CSU Pfersee am Dierig-Park hat sich vor allem eine Anwohnerin zu Wort gemeldet. Aber man kann annehmen, dass sie für etliche Nachbarn spricht. Sie fühlt sich durch junge Leute massiv gestört, die nachts im Bereich des Kreisels an der Deutschenbaurstraße und des Edeka-Markts die Musikanlagen ihrer Autos voll aufdrehen und mit heulenden Motoren herumfahren.
Am liebsten wäre ihr, wenn der Kreisel wieder zurückgebaut würde. Da konnten ihr aber CSU-Ortsvorsitzender Bernd Zitzelsberger wie auch der Fraktionsvorsitzende im Rathaus, Bernd Kränzle, keine Hoffnung machen. Eher wäre möglich, dass der Edeka-Parkplatz über Nacht durch eine Schranke abgesperrt wird. Was aber auch nur dazu führen würde, dass sich die jungen Autofans einen anderen Wirkungskreis suchen müssten.
Polizei kommt meistens nicht zum Kreisel
Der Frau wurde zunächst empfohlen, bei solchen nächtlichen Ruhestörungen die Polizei zu rufen. Das tue sie, entgegnete sie, aber sie werde dann nach den Autokennzeichen gefragt. Die könne sie von ihrer Wohnung aus nicht erkennen, und dann komme die Polizei meist nicht.
Ähnliche Erfahrungen hat der Vorstand der Dierig Holding AG, Benjamin Dierig, gemacht, der an dem Termin nicht teilnahm, aber von Zitzelsberger kontaktiert worden war. Er sagte unserer Zeitung, in solchen Fällen rufe er ebenfalls die Polizei, und die komme „in der Regel“ sehr wohl. Die vorgeschlagene Schranke am Edeka-Parkplatz findet er gut. Er gab jedoch zu bedenken, dass damit auch die beiden Firmen, die dort angesiedelt sind, einverstanden sein müssten.
Jugendliche klettern im Dierig-Park auf Dächer
Dierig bereiten Jugendliche auch auf andere Weise Probleme. Sie klettern gern auf Firmendächer. Wenn einmal ein Unfall passiere, stelle sich die Frage nach Sicherheitsvorkehrungen, die Dierig getroffen hat. Einmal habe er drei Jugendliche erwischt, sagte Benjamin Dierig, und mit ihnen vereinbart, sie ohne Anzeige laufen zu lassen, wenn sie allen ihren Freunden erzählten, dass beim nächsten Mal keine Nachsicht mehr geübt werde. Seitdem sei nichts mehr vorgekommen.
Beklagt wurde bei der Ortsbegehung auch, dass Autofahrer nachts im Kreisel Runden drehen und dann mit hoher Beschleunigung in eine der abgehenden Straßen einfahren würden. Lärm komme auch von dort aufgestellten Glascontainern. Es würden Tag und Nacht Flaschen eingeworfen. Zitzelsberger stellte in Aussicht, dass stattdessen in den Boden versenkte Container beschafft werden könnten, die erheblich leiser seien.
Zusammenfassend sagte der Ortsvorsitzende, gegen die Ruhestörer gebe es kein Patentrezept, aber er werde mit dem Leiter der Polizeiinspektion über „geeignete Maßnahmen“ reden. Ein Teilnehmer des Ortstermins aus Pfersee-Süd warf ein, im Sheridanpark gebe es ähnliche Probleme; dort werde jetzt mit einem Nacht-Manager gearbeitet. Seine Aufgaben sind dem des Ordnungsdienstes vergleichbar. Er soll aber auf niederschwelliger Ebene mit den Jugendlichen in Kontakt treten und die Probleme auf nicht ordnungsrechtlichem Weg lösen helfen.
Klagen über abgestellte Lkw
Schließlich wurde auch über große Lastwagen geklagt, die entweder über Nacht oder auch mehrere Tage lang in der Christian-Dierig-Straße geparkt werden. Mit diesem Problem für Wohnviertel beschäftigten sich gerade Städtetag und Bundestag, sagte Bernd Kränzle. Eine mögliche praktische Lösung sei die Schaffung von Parkbuchten für Personenwagen, die für Lkw zu klein sind.
Benjamin Dierig kennt dieses Problem auch. Er berichtete, Lastwagen aus südlichen Ländern hätten keine Nachtheizung und würden in der kalten Jahreszeit die ganze Nacht über bei laufendem Motor geparkt, damit es der Fahrer warm hat. Auf dem Dierig-Gelände herrsche striktes Parkverbot für Lkw, und das sei auch durch Schilder in mehreren Sprachen kenntlich gemacht. Das Verbot werde aber von vielen Fahrern einfach ignoriert. Mitunter würden sich sogar mehrere Lkw-Fahrer mit ihren Fahrzeugen beim Dierig-Park treffen.
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in den 30 Zone (Wohngebiet) in der Zeit zwischen 22.00 Uhr und 6.00 Uhr dürfen LKW nicht abgestellt werden. An Sonntagen sowie an Feiertagen gilt in Wohngebieten ein generelles LKW-Parkverbot.