
Wohnungen in der Hindenburgkaserne: Augsburg hofft auf privaten Bauherrn

Plus Die Stadt Augsburg will die ehemalige Kaserne in der Calmbergstraße nicht kaufen und möchte mit dem Freistaat reden, ob ein privater Bauherr, der günstige Wohnungen baut, zum Zuge kommen könnte.

In der Debatte um die Hindenburgkaserne hofft der Augsburger Stadtrat nun auf einen privaten Bauherrn, der für sie in die Bresche springt und Wohnraum schafft. Besonders realistisch ist das wohl nicht. Gleichwohl brachte Grünen-Stadtrat Matthias Lorentzen im Liegenschaftsausschuss des Stadtrats diese Lösung auf. "Es kann gut sein, dass sich diese Möglichkeit zerschlägt, aber nur so wird klar, ob es jemanden gibt", so Lorentzen.
Stadt Augsburg will Hindenburgkaserne nicht kaufen
Stadtrat Bruno Marcon (Augsburg in Bürgerhand) hatte gefordert, dass die Stadt das Gebäude des Freistaats im Antonsviertel kaufen solle, um dort Modelle für preisgünstigen Wohnraum zu entwickeln. Allerdings lehnt die Stadtverwaltung einen Kauf ab. Als Grund dafür wird angegeben, dass das Denkmal nur mit sehr hohem Aufwand sanierbar wäre. Geförderte Wohnungen ließen sich dort nicht unterbringen. Darum brauche man mit dem Freistaat gar nicht in Verhandlungen in diese Richtung zu treten.
Der Freistaat will das Gebäude ohnehin lieber behalten und im Erbbaurecht an den Höchstbietenden vergeben. Die künftige Nutzung dürfte auf hochwertiges Wohnen hinauslaufen. Im August soll das Erbbaurecht wohl ausgeschrieben werden. Die Möglichkeit mit dem privaten Bauherren ist nur eine Möglichkeit, die die Stadt mit dem Freistaat erörtern kann - Erfolgsaussichten unklar. Marcon hatte die Grünen dazu aufgefordert, sich zu erklären, nachdem sie im Landtag die Ausschreibung an den Höchstbietenden nicht mittragen wollten.
Augsburg in Bürgerhand will am Samstag Unterschriften sammeln
Im Mai waren wegen der Pläne für die Hindenburgkaserne rund 100 Anwohner zu einer Protestaktion gekommen. Sie fürchten, dass Investoren mit Luxusvorhaben ins Antonsviertel kommen wollen. Das werde die Preise insgesamt steigen lassen, so eine Sorge. Am Samstag, 17. Juli, wird die Vereinigung Augsburg in Bürgerhand von 11 bis 17 Uhr an einem Stand nahe der Kongresshalle Unterschriften für eine Petition sammeln. Lorentzen sagte im Ausschuss, dass man die Verärgerung von Anwohnern wegen der Höchstgebot-Ausschreibung des Stadtrats wahrgenommen habe. Alternativen hätten sich bisher aber nicht finden lassen.
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