Ja, Glückwunsch: Anfang August, geschätzte fünf Wochen vor Ende der Freibadsaison, wird die Stadt Augsburg alle ihre Freibäder in vollem Umfang betriebsbereit haben - und das ist angesichts chronisch leerer Kassen schon eher ein Wunder, wie der zuständige Referent Peter Grab meint. Das mag als Kompliment für die Improvisationskunst des städtischen Bäderamtes durchgehen, für die städtische Politik ist es ein Armutszeugnis. Läppische 35 000 Euro ist der Stadtregierung heuer der Bauunterhalt der Bäder wert, die immerhin von über 540 000 Menschen pro Jahr besucht werden. Zum Vergleich: Die Image-Kampagne "Lebe mich" lässt sich die Stadt 60 000 Euro kosten. Sind da die Prioritäten richtig gesetzt? Kritiker vertröstet die Stadt mit dem Hinweis auf das neue Bäderkonzept, das mit Hilfe von staatlichen Zuschüssen und neuen Schulden die maroden Bäder auf Vordermann bringen und das im Herbst vorliegen soll. Einen Befreiungsschlag hätten die seit Jahren vernachlässigten Bäder bitter nötig. Doch angesichts der Vorgeschichte ist Skepsis angebracht.