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Foto: Silvio Wyszengrad
Foto: Silvio Wyszengrad

Ein Blick in den größten Saal des neuen Cinestar-Kinos am Bahnhof.

Augsburg
13.09.2018

Helio-Center: Im neuen Kino läuft bald der erste Film

Von Stefan Krog

Das Helio-Center am Bahnhof öffnet nächste Woche. Fürs Cinestar-Kino ist es die Rückkehr an alte Stätte. Weitere Mieter wie Peter Pane sollen Publikum anziehen.

In der Ladenpassage des Helio-Komplexes am Hauptbahnhof herrscht in diesen Tagen Gedränge. Die Handwerker, die an dem Einkaufs- und Freizeitcenter letzte Hand anlegen, steigen sich fast gegenseitig auf die Füße. Doch in einer Woche, am 20. September, soll hier die Kundschaft durchspazieren. „Es sind jetzt noch diverse Kleinigkeiten wie Wand- oder Deckenverkleidung zu erledigen“, sagt Sebastian Kühn vom Helio-Eigentümer Activum SG. Allerdings steht inzwischen schon fest, dass ein großer Teil der Geschäfte nicht zum 20. September eröffnen wird.

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Das Großkino Cinestar, die Bowling-Bahn, der hippe Burger-Brater Peter Pane sowie ein DM-Drogeriemarkt, eine Apotheke, ein Bäcker und diverse kleinere Geschäfte starten pünktlich. Doch die Zugpferde Rewe, Woolworth, das Fitness-Studio John Reed (der Edel-Ableger von McFit) und ein großes Asia-Lokal werden voraussichtlich mit einigen Wochen Verzögerung im Oktober oder November nachziehen. Man sei nicht glücklich über die Situation, sagt Kühn, habe aber am 20. September als Termin festhalten wollen.

Helio-Center in Augsburg: Einige Geschäfte bleiben zunächst noch zu

Hintergrund dürfte sein, dass die Eröffnung schon zweimal verschoben wurde, weil bauliche Probleme in der ehemaligen „Postruine“ größer waren als zunächst gedacht und im Gebäude zudem mehr Büro- statt Handelsfläche eingeplant wurde. Kühn sagt, ein Grund für die aktuellen Verzögerungen mit mehreren Geschäften sei der Mangel an freien Kapazitäten bei Baufirmen. „Es ist momentan extrem schwer, Leute ranzukriegen.“ Hinzu kommen je nach Mieter noch weitere Gründe: Ein Vertrag wurde erst vor kurzem unterzeichnet, ein anderer Mieter änderte kurzfristig sein Konzept etwas ab und wollte sich vergrößern, so Kühn.

Das Helio tritt nach einem Umbau und einer inhaltlichen Neupositionierung an die Stelle des pleitegegangenen Vorgängers Fuggerstadt-Center. Unter anderem wird das Center künftig nicht nur vom Bahnhofsvorplatz, sondern auch von der Viktoriastraße und von den Bahnsteig A des Hauptbahnhofs zu betreten sein. Neben Bahnpendlern sollen Beschäftigte aus der westlichen Innenstadt und Anwohner aus den umliegenden Vierteln zur Kundschaft zählen. Ab Donnerstag wird auch das Parkhaus mit seinen 580 Stellplätzen wieder geöffnet sein.

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Foto: Silvio Wyszengrad
Foto: Silvio Wyszengrad

Die Fassade des Gebäudes wurde ebenfalls erneuert. Heute dominieren Grau und Gelb.

Cinestar: Etwas weniger Plätze im Kino

Auf vollen Touren laufen die Arbeiten im Cinestar als flächenmäßig größtem Mieter. Das Kino kehrt an seinen alten Standort zurück, nachdem es 2013 nach der Insolvenz des Fuggerstadt-Center-Betreibers das Handtuch in Augsburg geworfen hatte. Alle Säle seien komplett umgestaltet, so Cinestar. Die neuen Filmprojektoren, die über einen Server ferngesteuert werden, sind schon installiert. Die Zeit der Zelluloid-Streifen ist zu Ende – inzwischen kommen die Filme als Datenpakete auf der Festplatte ins Haus. Die 160 Quadratmeter große Leinwand im größten Saal wurde Anfang der Woche aufgezogen, die Montage elektrisch verstellbarer Komfortsitze für die höchste Preiskategorie läuft gerade. Es gibt wie früher neun Säle im Großkino; die Zahl der Plätze ist etwas gesunken auf knapp 1600. Im größten Saal haben zum Beispiel 381 statt früher 626 Besucher Platz.

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Die Standardsitze samt Armlehnen sind breiter als früher, inzwischen gibt es vier Kategorien von Sitzen bis hin zur Luxusvariante mit quasi unbegrenzter Beinfreiheit. „Wir stehen in Konkurrenz zum heimischen Wohnzimmer“, sagt Theaterleiter Marcel Schwan. Im Trend gehen die Deutschen seltener ins Kino als noch vor 15 Jahren, was vermutlich auch an den neuen Streaming-Diensten im Internet liegt. Darum soll der Kinobesuch bequem sein und zum Erlebnis werden, etwa mit 3-D- und aufwändiger Tontechnik.

Das Kino habe bisherige Neuerungen wie Fernsehen, Video und DVD gut weggesteckt, die allesamt als Totengräber des Kinos galten, sagt Stefan Lauterbach, bei Cinestar der Gebietsverantwortliche für Süddeutschland. „Was die Leute immer noch am Kino schätzen, ist das Gemeinschaftserlebnis: Sich verabreden, einen Film schauen, sich darüber unterhalten.“ Neben Hollywood-Streifen sollen im Cinestar auch andere ausländische Filme sowie Übertragungen und Aufzeichnungen von Konzerten laufen.

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