
Baumfällungen dauern noch bis nächste Woche


Am Augsburger Herrenbach sind bis Mittwochmittag 20 Bäume gefällt worden. Einige bleiben doch länger stehen, als erwartet.
Die Baumfällungen am Augsburger Herrenbach laufen auch am heutigen Mittwoch weiter. Bis zum Mittag wurden 20 der vorgesehenen 34 Bäume beseitigt. Aktuell wird die Rampe, die vergangene Woche zur Anfahrt der Baufahrzeuge in den Herrenbach gebaut worden war, auf die andere Brückenseite, also in Richtung Friedberger Straße, verlegt. Dies wird laut Auskunft der Stadt wohl einen Tag dauern. Danach gehen die Fällarbeiten in Richtung Friedberger Straße weiter.
Experten für Natur- und Artenschutz begleiten die Fällung. Sie haben bei näherer Untersuchung der Bäume zum Teil Brutstätten, zum Beispiel von Vögeln, gefunden. Die Untersuchungen laufen noch. Stadtsprecher Richard Goerlich versichert aber: „Diese Bäume werden selbstverständlich nicht gefällt.“ Sollte es nicht möglich sein, die Tiere schnell umzusiedeln, bleiben die betreffenden Bäume laut Goerlich bis zum Ende der Brutzeit stehen - oder eben, bis die Tiere eine neue Heimat haben.
Angst vor Hochwassern bei stärkeren Stürmen oder einem Orkan müssen die Bürger laut Stadt trotzdem nicht haben. Der Wasserstand im Herrenbach werde so lange niedrig gehalten, bis die Maßnahme abgeschlossen ist. Eine Dauerlösung zur dauerhaften Rettung der Bäume sei die Senkung des Wasserstands aber nicht. Das Schott an der Friedberger Straße würde dem Druck des Wassers dauerhaft nicht standhalten.
Die Fällarbeiten, die am Dienstagmorgen begannen, werden laut Goerlich wohl in der kommenden Woche abgeschlossen sein.
Die Grünen haben inzwischen beantragt, dass noch vor den geplanten weiteren Fällungen im Herbst ein unabhängiges Gutachten über die noch stehenden Bäume in Auftrag gegeben wird. Fraktionsvorsitzende Martina Wild: „Bei der Bürgerinformationsveranstaltung am Montag hat sich sehr deutlich gezeigt, dass viele Bürger mit den bisher abgegebenen Begründungen für die Baumfällungen nicht zufrieden sind bzw. die Begründungen für zu wenig differenziert halten, um die Fällung so vieler Bäume zu rechtfertigen.“ Wild glaubt, dass eine Debatte mit den Bürgern hilfreich wäre; als Grundlage wünschen sich die Grünen Informationen über das Risikopotenzial jedes Baumes sowie über bauliche oder technische Alternativen für den Herrenbach. Auf Basis dieses Gutachtens könnte dann neu über die weiteren Schritte entschieden werden.
Politisch verantwortlich für die aktuellen Fällungen ist zunächst Grünen-Referent Reiner Erben. Der Herrenbach gehört zum Zuständigkeitsbereich seines Umweltreferats. Erbens Fraktion fordert in ihrem Antrag vom Mittwoch auch, die Ausgleichsmaßnahmen für die Fällungen „möglichst ufer- und ortsnah“ zu gestalten.
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