
Berichte über Straftäter: Schmaler Grat zwischen Neugier und Resozialisierung

Plus Ein Text über den verurteilten Sexualstraftäter und Ex-SPD-Abgeordneten Linus Förster sorgte für viel Kritik. So schätzt Journalismus-Experte Klaus Meier den Fall ein.

Herr Meier, ein Artikel unserer Redaktion hat zuletzt für viel Kritik unter unseren Lesern gesorgt. Es ging darin um Linus Förster, einen früheren Landtagsabgeordneten, der wegen Sexualstraftaten verurteilt worden ist und die Strafe abgesessen hat. Können Sie die Reaktionen nachvollziehen?
Klaus Meier: Nachvollziehen kann ich die Kritik nur zum Teil. Das Recht auf Resozialisierung gehört nicht nur zu den moralischen Grundprinzipien einer modernen Gesellschaft, sondern elementar zum christlichen Menschenbild. Es ist gut, wenn eine Zeitung das Thema aufgreift. Das geschieht sonst viel zu selten; es ist schon fast ein Tabuthema. Hier gab es den Anlass, dass mit einem ehemaligen Landtagsabgeordneten eine Person der Zeitgeschichte betroffen ist. Man hat über den Prozess umfangreich berichtet; es gehört dazu, an dem Fall dranzubleiben, und es bietet sich die Chance, über Resozialisierung zu reden. Den Umgang der Gesellschaft mit Resozialisierung und warum es wichtig ist, darüber öffentlich zu reden, hätte man in dem Artikel noch etwas vertiefen können.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Liebe Augsburger Allgemeine: macht weiter so! Bemitleidet diesen armen, (ehemaligen) Prominenten! Rechtfertigt euch nun mit einem Interview des "Journalismus Experten". Wäre dieser Täter ein ganz normaler Mensch gewesen, würde sich niemand darum kümmern ob er wieder in die Gesellschaft zurückkehren kann. Aber hier muss man ja hilfreich zur Seite stehen. Gerade weil er so prominent war, ist seine Tat umso verwerflicher. Er hat dafür büßen müssen und sollte jetzt erst recht ohne Publicity sein Leben regeln!