Ein "lokales Amazon" für Augsburg ist eine Idee, die dem Handel helfen könnte. Kunden, die nur nach dem Preis schauen, wird die Idee wohl nicht erreichen
Die bundesweiten Essenslieferdienste haben in den vergangenen Jahren nicht nur positive Schlagzeilen bekommen: Teils klagten Fahrer über schlechte Arbeitsbedingungen. Reich wird man mit dem Job nicht, aber das gilt auch für die Bedienung im Lokal. Es ist realistisch betrachtet kein Job fürs Leben. Dass die Lieferdienste misstrauisch beäugt werden, hat eine andere Ursache: Bei den großen Firmen eröffnet der Umgang mit den Kurieren einen Blick in mögliche durchdigitalisierte Arbeitswelten von morgen: Hohe Flexibilität, das Smartphone samt Algorithmus als Taktgeber, die Auflösung klassischer Arbeitsstrukturen ohne soziale Kontakte – all das sind Dinge, die auch „normale“ Angestellte zunehmend bei sich beobachten können. Die Essenskuriere sind einfach zum Symbol für etwas geworden. Die Arbeitsbedingungen von Paketausfahrern, die man sicher auch hinterfragen kann, scheinen hingegen niemanden zu interessieren.
Die Heimlieferung von Waren wird in Zukunft ein Wachstumsmarkt bleiben. Das gilt wohl auch fürs Essen – die Zahl der Menschen, die regelmäßig kocht, sinkt. Gleichzeitig sind die Leute häuslicher geworden – das Internet bringt die Welt und die Waren nach Hause. Die Idee, ein „lokales Amazon“ zu gründen, ist darum nicht falsch. Doch ohne eine Beteiligung des Handels bleibt es bei der Idee. Klar muss auch sein, dass ein „lokales Amazon“ im Preiskampf im Internet wohl nicht gewinnen kann. Der lokale Handel, der ja nicht aus einem Warenlager auf der grünen Wiese ohne Beratungspersonal besteht, hat höhere Kosten. Die Idee ist etwas für Leute, die von zu Hause einkaufen wollen und die hiesigen Geschäfte unterstützen wollen. Das kann reichen, damit die Idee funktioniert. Wer nur auf den Preis schaut, kauft wohl woanders.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.