
Fans trauern um das Ende der Augsburgblume

Fast 500 Graffiti prägen Augsburgs Stadtbild: Die Augsburgblume hat auch im Internet viele Fans. Die finden es schade, dass der bislang unbekannte Zeichner ermittelt worden ist.
Die Augsburgblume, eine schwarze minimalistische Blume mit fünf Blütenblättern und einem langen geschwungenen Stiel, prägt Augsburgs Stadtbild. An Hauswänden, auf Mülleimern, Verteilerkästen und Trafostationen erweckte der unbekannte Zeichner die Blumen mit einem schwarzen Filzstift zum Leben. Fast 500 Exemplare verteilen sich auf dem gesamten Augsburger Stadtgebiet. Was für die einen Graffiti-Geschmier ist, werten die anderen als urbanes Wahrzeichen. Die Polizeimeldung, dass der mutmaßliche Zeichner ermittelt wurde, sorgt vor allem im Internet für Diskussionen.
1600 Fans huldigen auf Facebook den Augsburgblumen
Schon lange hat die so genannte Augsburgblume viele Fans. Auf Facebook hat sie sogar eine eigene Seite: "Augsburgblumen". Über 1600 Fans tauschen sich über die Straßenkunst aus und laden Bilder von den typischen Graffiti hoch. Es scheint, als habe Augsburg ein Markenzeichen, zumindest meinen das viele Fans.
Doch dabei vergessen manche, dass die Blumen illegal und damit strafbar sind - da schalten sich wiederum einige Kritiker ein, die auf den hohen Sachschaden, den die Augsburger Polizei auf 71.000 Euro beziffert, verweisen. Ob Verschönerung oder Verschandelung, dass Graffiti nicht mit dem Gesetz zu vereinen sind, ist wohl auch den meisten Fans klar. Auf den Zeichner kommen neben einem strafrechtlichen Verfahren eventuell auch Schadenersatzklagen zu.
Augsburgblumen sorgen für urbanen Stil mit viel Charme
Trotzdem: Die Augsburgblumen geben manchen Ecken der Stadt einen urbanen Stil mit viel Charme, den viele junge Augsburger ersehnen. Der Zeichner selbst ist unbekannt, sorgt aber schon länger für viel Gesprächsstoff und wird von seinen Anhängern für seine Kunst geschätzt. Am Dienstag ist der Zeichner ermittelt worden. Über das Ende der an immer neuen Ecken aufblühenden Blume wird im Internet getrauert - im wahrsten Sinne des Wortes. Die Macher der Facebook-Seite "StreetArt Augsburg" haben eine Traueranzeige verfasst. Im Gedenken an die Graffiti und mit einer Prise Augenzwinkern schreiben sie: "Die Blume geht zugrunde, aber der Samen bleibt zurück und liegt vor uns, geheimnisvoll, wie die Ewigkeit des Lebens."

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