
Zur Belohnung gab es Marihuana
Mann soll Jugendliche zum Drogeneinkauf geschickt haben
Die Wohnung in der Jakobervorstadt galt als Anlaufstelle für ein halbes Dutzend Problem-Jugendlicher: Ein 14-jähriges Mädchen ohne Zuhause, ein junger Mann, per Haftbefehl gesucht, ein Jugendlicher, der aus einer Wohngruppe geworfen worden war – alle waren der Polizei bekannt. Die Wohnung gehörte Ali, 47, arbeitslos, leidenschaftlicher Kiffer. Er ließ die Clique nicht nur bei sich übernachten.
Was Staatsanwältin Katharina Kling ihm nun in einem Prozess vor einem Schöffengericht vorwirft, ist freilich nicht mit der Rolle als väterlicher Freund zu vereinbaren. Ali soll drei der Jugendlichen zwei Monate lang fast täglich mit Geld losgeschickt haben, um im Asylbewerberheim in der Calmbergstraße neben dem Polizeipräsidium Marihuana einzukaufen. Als Belohnung, so die Anklage, durfte seine Gästeschar dann mitkiffen. Dem 47-Jährigen, der in Haft sitzt, droht eine mehrjährige Gefängnisstrafe. Denn die Abgabe von Drogen an Minderjährige ist ein Verbrechenstatbestand mit einer Mindeststrafe von einem Jahr pro Fall. Und 60 solcher Straftaten werden ihm vorgeworfen. Der Angeklagte (Verteidiger: Marco Müller), der weiß, welches Damoklesschwert über ihm schwebt, bestreitet die Vorwürfe. Er räumt zwar ein, öfter Joints geraucht zu haben. Aber: „Das war ganz allein auf der Toilette. Und gekauft habe ich das Marihuana selbst.“ Dass er nun auf der Anklagebank sitzt, sei einem Racheakt einer Zeugin geschuldet, behauptet er.
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