Pünktlichkeit im Nahverkehr: Ist das noch ein Fuggerexpress?
Die Pünktlichkeit im Nahverkehr rund um Augsburg ist auf einigen Strecken unterdurchschnittlich. Es gibt Bemühungen, das zu ändern. Doch der Fernverkehr hat am Ende den Vorrang.
Die Pünktlichkeit beim Fuggerexpress hat auch im vergangenen Jahr zu wünschen übrig gelassen: Etwa jeder zehnte Zug kam zu spät (als Verspätung gelten Verzögerungen ab fünf Minuten). Die Pünktlichkeitsquote von 90 Prozent im Netz zwischen Donauwörth, Dinkelscherben und München mit Augsburg als Mittelpunkt entspricht in etwa den Vorjahren und liegt etwa 2,5 Prozentpunkte unter dem bayernweiten Schnitt. Das ergab eine Auswertung der Pünktlichkeitsdaten durch die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG).
Die BEG, die als staatliches Unternehmen den Schienennahverkehr in Bayern koordiniert, und die DB Regio hatten sich dabei zuletzt bemüht, die Pünktlichkeitswerte nach oben zu bringen. Bei der Zugwende in München wurden etwa zusätzliche Lokführer eingesetzt, um im Verspätungsfall sofort wieder abfahrbereit zu sein. In der Vergangenheit musste der Lokführer die Führerstände wechseln und dafür mehrere hundert Meter zu Fuß gehen, was bei schon verspätet angekommenen Zügen dafür sorgte, dass diese auch mit Verspätung wieder nach Augsburg zurückfuhren. Offenbar brachte diese Maßnahme, genauso wie schnelleres Kuppeln in Augsburg, aber nicht den gewünschten Erfolg.
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Zwei Prognosen: 1) für DB Regio besteht kein Anreiz mehr, noch etwas für den Fugger-Express zu tun. 2) wenn GoAhead übernimmt, gibt es erst einmal eine Zeitlang Chaos (wie in fast allen Neu-Netzen). Daher können alle - Sarkasmus an - froh sein, dass momentan überhaupt alle Züge fahren. Und noch etwas: der Durchgriff der BEG auf DB Netz und deren Betriebsgestaltung geht im Grunde gegen Null. Etwas anderes zu behaupten, ist unlauter.
„Fernverkehrszüge haben Vorrang und schieben den Nahverkehr beim Überholen aufs Nebengleis.“
Als München-Pendler habe ich schon oft genug das Gegenteil erlebt: Der Fernzug steht, während der Regionalzug vorbeirauscht. Ein Zugbegleiter, den ich darauf einmal angesprochen habe, erklärte mir, dass die DB im Regionalverkehr besonders auf Pünktlichkeit bedacht sei, weil sonst Strafzahlungen der Bayerischen Eisenbahn-Gesellschaft drohen. Im Fernverkehr hingegen seien bei Verspätungen unter 1 Stunde keine Entschädigungszahlungen zu leisten.