
Der Augsburger Christkindlesmarkt kehrt mit viel Tradition zurück


Wegen der Corona-Pandemie fiel der Augsburger Christkindlesmarkt zweimal aus. Am Montag nächster Woche geht es los. Was die Gäste erwartet.
Der Blick aus den Fenstern des Augsburger Rathauses lässt erkennen, wie sich der Christkindlesmarkt in diesem Jahr präsentiert. Der große Weihnachtsbaum steht, die Stände sind aufgebaut, Händlerinnen und Händler räumen ihre Waren ein. Vieles wirkt vertraut. Wenn es da nicht die zwei zurückliegenden Jahre gegeben hätte. In den Jahren 2020 und 2021 fiel die Großveranstaltung wegen der Corona-Pandemie aus. Im Vorjahr kam die Absage erst drei Tage vor der geplanten Eröffnung. Einige Händler hatten damals Tränen in den Augen. Dieses Jahr könnte vielleicht die eine oder andere Freudenträne vergossen werden. Der Austragung des traditionsreichen Christkindlesmarkts, der mehr als 500 Jahre alt ist, steht nichts mehr im Weg. Am Montag nächster Woche erfolgt die Eröffnung - wie gewohnt um 18 Uhr mit dem beliebten Engelesspiel.
Im Vorjahr erfolgte das Aus des Christkindlesmarktes drei Tage vor Eröffnung
Im Jahr 2021 hatte die Stadt bis zum letzten Moment gehofft, dass ein Christkindlesmarkt in abgespeckter Form stattfinden könnte. Es wurden weniger Stände zugelassen. Glühweinstände waren eingezäunt, das Engelesspiel wurde frühzeitig abgesagt. Auch die Eröffnung sollte anders aussehen. Statt des feierlichen Starts am Abend sollte der Markt vormittags losgehen. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) verbot dann allerdings sämtliche Weihnachtsfeiern in Bayern. Dies verkündete er an einem Freitag, am Montag wäre der Christkindlesmarkt gestartet. Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) hatte danach Söder kritisiert wegen der Kurzfristigkeit der Absage.

Beim Augsburger Christkindlesmarkt sind 125 Händler zugelassen
Eine Absage des Christkindlesmarkts war dagegen in diesem Jahr kein Thema mehr. Die Vorbereitungen im städtischen Marktamt liefen nach der zweijährigen Pause nach bewährtem Schema. Wer als Händler beim Markt dabei sein möchte, muss sich bei der Stadt bewerben. 125 Händlerinnen und Händler sind zugelassen. Dazu gehören viele bekannte Gesichter und einige Neulinge. Ein Wechsel war bereits vor einigen Wochen publik geworden. Friedrich Müller-Ebert war 56 Jahre lang mit von der Partie. Jetzt gab er seinen Glühweinstand ab. Die Nachfolge wurde in der Familie geregelt - mit offizieller Zustimmung des Marktamts. Sohn Harald Ebert wird in diesem Jahr also Glühwein und andere Getränke verkaufen. Seinen Stand mit Steaksemmeln musste er jedoch aufgeben.
Marktbeschicker Ronald Plötz spricht davon, „dass alle Kolleginnen und Kollegen hochmotiviert sind“. Die Vorfreude sei riesig. Der Markt werde weiterhin ein Ort für Familien sein. Auf dem Moritzplatz findet der Kinderweihnachtsmarkt statt. Tourismusdirektor Götz Beck sieht einen „hohen Nachholbedarf“. Dies zeige die Nachfrage: „Die Menschen freuen sich auf den Augsburger Christkindlesmarkt.“
Auf Zufahrtsstraßen werden mobile Sperren eingerichtet
Zur Sicherung des Christkindlesmarktes werden auf den Zufahrtsstraßen mobile Sperren eingerichtet: Sie stehen in der Steingasse, in der Philippine-Welser-Straße, und in der Annastraße. Die mobilen Sperren werden zu bestimmten Zeiten geschlossen. Sie sind mit jeweils zwei Mitarbeitern einer Sicherheitsfirma besetzt. Diese öffnen die Sperren bei Bedarffür Anwohner, Anliegerinnen und Rettungsfahrzeuge, teilt die Stadt mit.
Wegen Corona war in den Vorjahren auch die Weihnachtsinsel am Zeugplatz in Augsburg ausgefallen. Der Christkindlesmarkt macht den Vorreiter, die Weihnachtsinsel zieht zeitlich nach. Sie eröffnet am Freitag, 25. November, um 18 Uhr. Die Weihnachtsinsel feiert ihr 40-jähriges Bestehen. Viele bekannte und teils Kunsthandwerker werden selbstgefertigten Waren anbieten. Das Kulturzelt steht ebenfalls wieder. Es gibt ein Programm für Kinder und Erwachsene.
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ROBERT G. Sie müssen ja nicht hingehen
Ich würde die Buden noch enger stellen, damit Corona auch sich super toll verbreiten kann.
Wir haben in den letzten Jahren gelernt, nichts ist selbstverständlich. Genießen wir jetzt doch die besonderen Dinge wie den Augsburger Christkindlesmarkt, auch dieser ist nicht mehr selbstverständlich.
Wenn schon keine Isolationspflicht mehr bei einer infektion besteht, sollte man sich vielleicht mal besser informieren. Jedem ist es freigestellt solche Veranstaltungen zu besuchen. Wer sich und andere schützen möchte, kann ein Maske tragen. Vollständig geimpft soll mittlerweise jeder sein, der sich impfen lassen kann. Wer Angst hat, sich anstecken zu können, darf dem Weihnachstmarkt selbstverständlich fern bleiben. Es ist keine "Pflicht", diesen zu besuchen.