Der Verkehrsverband VCD hat seine Forderung, den Posttunnel auch nach der Öffnung des neuen Bahnhofstunnels 2023 in Betrieb zu lassen, bekräftigt. Wie berichtet hatte die Bahn bei einem Treffen mit Verkehrsministerin Kerstin Schreyer und Bundestagsabgeordnetem Volker Ullrich (CSU) vergangene Woche angekündigt, die Passantenfrequenz im Tunnel auswerten zu wollen, bevor eine endgültige Entscheidung fällt. VCD-Vorsitzender Christian Ohlenroth sagt, ein zusätzlicher Tunnel (der Posttunnel soll eigentlich nur als Interim während der Bauarbeiten dienen) biete eine Reihe von Vorteilen, etwa einen schnelleren Zugang von Westen zum Bahnhof.
Augsburger Hauptbahnhof: Bleibt zu wenig Platz für Fahrgäste?
Thema bei den Treffen waren auch die Lichtschacht-Öffnungen auf den Bahnsteigen zum neuen Bahnhofstunnel. Wie berichtet wird diskutiert, diese Öffnungen zu verglasen, um einen Schutz vor Witterung und herabfallenden Gegenständen zu schaffen. Zwar haben die Bahnsteige ein Dach, sodass es nicht von oben hineinregnet, bei Wind könnte aber schrägfallender Regen den Weg in den Tunnel finden. Wer das bezahlen soll, ist noch offen. Der VCD fordert, die Öffnungen so zu verschließen, dass sie auch betreten werden können. Bleibe es bei den Öffnungen, gäbe es für wartende Bahnfahrgäste am Bahnsteig auf Höhe dieser Schächte auf jeder Seite nur noch einen zwei Meter breiten Streifen.
Angesichts von durchfahrenden Zügen und deren Sogwirkung sei das zu wenig. "Die Lichtschächte, ob mit oder ohne Glas, nehmen den Reisenden noch erheblich mehr Verkehrsfläche auf den ohnehin schon viel zu schmalen Bahnsteigen", so Ohlenroth. Der Vorschlag des VCD, die Öffnungen durch mattierte begehbare Glasscheiben zu ersetzen, wurde bei der Genehmigung des Bahnhofstunnels wegen der erhöhten Unterhaltskosten abgelehnt. Die Regierung von Schwaben als Genehmigungsbehörde regte aber damals an, zu prüfen, ob man auf die Öffnungen nicht verzichten könne. (skro)