
Augsburger Wohnprojekt sammelt 1,2 Millionen Euro an Krediten ein


Das "Pa*radieschen" nahe der Augsburger Kahnfahrt ist einer Umsetzung einige Schritte nähergerückt. Noch ist der Verein aber auf der Suche nach Kreditgebern.
Das Wohnprojekt "Pa*radieschen", das ein Haus nahe der Kahnfahrt kaufen möchte, scheint einer Realisierung näherzukommen. Nach Angaben des Vereins habe man inzwischen Absichtserklärungen für Direktkredite mit einem Volumen von 1,2 Millionen Euro von Unterstützern und Unterstützerinnen eingesammelt. Der Rest des Kaufpreises, die Rede ist von insgesamt zwei Millionen Euro, soll über Bankkredite finanziert werden. Wie die Initiatoren mitteilen, ließe sich der Kauf des Gebäudes mit Direkt- und Bankkrediten inzwischen finanzieren, für die Sanierung (geschätzt 400.000 Euro) werbe man aber um weitere Direktkredite.
Die Zeit hatte gedrängt, denn der Besitzer des Hauses wollte nach Angaben der Initiatoren zum Jahresende verkaufen. Bei den Direktkrediten handelt es sich um Darlehen, die meist von Privatpersonen vergeben werden. Dabei spielt oft eine ideelle Komponente mit hinein. Denn die Direktkredite bergen im Fall eines Scheiterns ein Risiko, weil die Forderungen von Banken Vorrang haben. Zudem ist der Zinssatz relativ niedrig. Das "Pa*radieschen" hat zum Ziel, Wohnraum dauerhaft günstig zur Verfügung stellen zu können. Das Haus nahe der Kahnfahrt soll um die 15 Personen beherbergen können. Die Wohnräume sind nach jetzigem Stand bereits alle belegt.
Wohnprojekt: Suche nach Haus in Augsburg dauerte rund fünf Jahre
Fünf Jahre hat es gedauert, bis die Initiatoren des Projekts die für sie passende Immobilie gefunden haben. Hilfe bekommt der Verein vom "Mietshäuser Syndikat", einer Organisation, die soziale Wohnprojekte unterstützt. Das Haus soll nach dem Kauf in den Besitz einer eigens gegründeten GmbH übergehen. Mitglieder dieser GmbH sind der Verein, dem alle Mitbewohnerinnen und Mitbewohner angehören – und das Mietshäuser-Syndikat. Bei Entscheidungen sind beide stimmberechtigt: Der Mietverein darf eigenständig darüber bestimmen, was mit dem Haus passiert. Doch das Mietshäuser-Syndikat hat ein Vetorecht.
Ein ähnliches Projekt wurde in Augsburg bereits vor fünf Jahren in einem Haus am Katzenstadel am Rand des Domviertels realisiert. Auch hier kaufte ein Verein mithilfe privater Förderer und Kreditgeber ein Haus, um dort Mietwohnraum einzurichten.
Am 19. Januar findet für mögliche Darlehensgeber des "Pa*radieschen"-Projekts von 19 bis 21 Uhr eine Informationsveranstaltung im Bürgerhaus Pfersee, Stadtberger Straße 17, statt.
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