
Fehlende Kitaplätze: Für manche Familien geht es um Existenzen

Plus In Augsburg fehlen weiter Plätze in Kindergärten und Krippen. Eine Kita-Leitung erzählt, was das für Eltern bedeutet. Einige Stadtteile sind besonders betroffen.

Sylvia Kurth leitet seit 2020 die Kindertagesstätte St. Matthäus in Hochzoll, in der rund 100 Buben und Mädchen betreut werden. Vor Kurzem stand die Anmeldung für das neue Kindergartenjahr an. Eigentlich eine schöne Sache, wäre da nicht das Problem der fehlenden Plätze. Sylvia Kurth musste wieder einmal mehr als 100 Eltern eine Absage erteilen. Sie kann auch in diesem Jahr nicht alle Anfragen bedienen. Für die Kita-Leiterin sind das Momente, die ihr einiges abverlangen, denn: "In manchen Fällen geht es bei einer Absage um Existenzen von Familien", erzählt sie.
In Augsburg stehen laut Stadt 16.000 Betreuungsplätze zur Verfügung, davon knapp 11.000 bei freien und kirchlichen Trägern, 4000 beim städtischen Träger, bis zu 800 in der Kindertagespflege und weitere Plätze in Heilpädagogischen Tagesstätten und schulvorbereitenden Einrichtungen. In den vergangenen drei Jahren habe die Stadt 1443 neue Krippen-, Kita- und Hort-Plätze realisieren können und 18 neue Einrichtungen eröffnet. "Noch nie wurden in so einem kurzen Zeitraum so viele neue Plätze geschaffen", sagt Bildungs-Bürgermeisterin Martina Wild. Doch das reicht noch immer nicht aus - vor allem, weil das Personal fehlt. Für Herbst 2023 sind 4700 Anmeldungen für einen Betreuungsplatz eingegangen. Nur 2732 Eltern haben bislang eine feste Zusage erhalten, weitere 500 Kinder, so hofft Martina Wild, könne man noch mit einem Angebot versorgen. Selbst im Idealfall bleiben demnach 1468 Kinder unversorgt.
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Die Diskussion ist geschlossen.
In Augsburg wird leider nach wie vor überhaupt nicht überprüft, ob jemand berufstätig ist. Man schreibt irgendwas auf ein Formular, aber niemand fordert einen Nachweis ein. Wer noch/erneut in Elternzeit ist, braucht keinen Ganztagesplatz, wer aus sonstigen Gründen nicht arbeitet auch nicht. Hier sollte es eine klare Priorisierung geben. Geht in München auch.
Außerdem ist das zentrale Anmeldungs-Portal obsolet. Wenn man nicht parallel die verschiedenen Einrichtungen kontaktiert, Vorstellungsgespräche absolviert, Tage der offenen Tür besucht usw., bekommt man trotzdem keinen Platz. Eigentlich jede Einrichtung hat noch einen nachgelagerten Prozess - steht dort aber nirgendwo.