Generation Aux will weiterhin unbequem bleiben
Mit mehreren Vorstößen sorgte Stadtrat Raphael Brandmiller zuletzt für Aufsehen. Der schwarz-grünen Koalition hält er fehlenden Gestaltungswillen vor.
Raphael Brandmiller, der seit vier Jahren für die Gruppierung Generation Aux im Augsburger Stadtrat sitzt, will unbequem bleiben. Bei einem Empfang sagte der 44-Jährige, dass man die Gruppierung mit der Vision gegründet habe, konkrete Projekte für die Stadt voranzubringen. Das sei gelungen. Brandmiller nannte die Weiterentwicklung des Stadtmarktes von einem reinen Versorger- hin zu einem Erlebnismarkt, die Wiederöffnung der Freilichtbühne für Konzerte oder den Einsatz für vom Autoverkehr belastete Wohnviertel.
Zuletzt stand Brandmiller aber im Fokus, weil er die schwarz-grüne Regierung unter Druck setzte. Er stellte den Antrag, anlässlich der nächtlichen Maxstraßen-Sperrungen an den Sommerwochenenden Tempo 30 am Klinkerberg zu verhängen und sorgte damit für Unstimmigkeiten zwischen CSU und Grünen. Auch zur Zukunft des Fünf-Minuten-Takts bei den Straßenbahnen griff er die Koalitionäre an und warf diesen vor, sich vor politischen Aussagen zu drücken. Das von ihm angestoßene Theaterviertelfest, das dieses Wochenende stattfindet, war für die schwarz-grüne Koalition zunächst ebenfalls ein Spaltpilz. Nun bezuschusst die Stadt das Zwei-Tage-Fest mit 80.000 Euro.
Generation Aux bildete bis Dezember 2023 Fraktionsgemeinschaft mit Grünen
Brandmiller war bis Dezember in einer Fraktionsgemeinschaft mit den Grünen. "Wir hatten uns damals bewusst dafür entschieden. Die Konstellation hat uns geholfen, wichtige Themen durchzubringen", sagte Brandmiller. Dann sei eine zunehmende Entfremdung entstanden. "Die schwarz-grüne Koalition verwaltet immer mehr." Das sei nicht sein Politikansatz. Deshalb habe man beidseitig Ende vergangenen Jahres entschieden, sich zu trennen. Brandmiller betont jedoch, dass man nach wie vor freundschaftlich miteinander umgehe. "Wir gehen auch mal einen Kaffee miteinander trinken."
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