Anneliese Hartung arbeitet jeden Tag mit Holzköpfen zusammen. Aufgereiht stehen sie in den Regalen der Werkstatt, in unterschiedlichen Formen. Manche von ihnen sind rund 100 Jahre alt. Wie die manuelle Nähmaschine stammen sie aus der Zeit, als Hartungs Eltern den Hutsalon am Dom gründeten. Das war im Jahr 1921. Zwischen Filzen, Nadeln und Kundschaft wuchs Anneliese Hartung im Haus in der Frauentorstraße auf. Es war absehbar, dass sie selbst eines Tages Hutmacherin werden sollte. Heute, mit 87 Jahren, führt Hartung immer noch den Salon, fertigt in Handarbeit Hüte an. Sie erzählt, warum sie weiterhin täglich im Laden steht, welchen Schicksalsschlag sie verarbeiten muss und was sie Augsburgs Oberbürgermeisterin raten würde.
Augsburg