
Schilder am Hochablass überklebt: Stadt Augsburg erstattet Anzeige

Plus Die Stadt Augsburg zieht Konsequenzen, nachdem Verkehrsschilder am Hochablass manipuliert werden. Es ist nicht der erste Fall, in dem Bürger in den Verkehr eingreifen.

Es braucht einen zweiten Blick, um zu erkennen, was da genau am Hochablass geschehen ist. Wer mit dem Fahrrad stadtauswärts in Richtung Kuhsee will, muss auf dem Gehweg schieben. Darauf weisen auch zwei übereinander angeordnete Verkehrsschilder am Beginn des Übergangs hin - normalerweise. Unbekannte haben die Schilder kürzlich manipuliert: Unten machten sie aus "Radfahrer absteigen" per Sticker "Radfahrer freundlich", oben überklebten sie das blaue Gehweg-Schild durch das sehr ähnliche, zweigeteilte Symbol, das einen gemeinsamen Geh- und Radweg anzeigt. Die Stadt zieht nun Konsequenzen in einem Fall, wie er so oder so ähnlich nicht zum ersten Mal passiert.
Genaue Zahlen, wie häufig Bürgerinnen und Bürger eigeninitiativ in die Verkehrsführung eingreifen, gibt es für Augsburg nicht. "Da hierbei unterschiedliche Verstöße infrage kommen und diese nicht statistisch dokumentiert werden, können wir keine belastbaren Zahlen zu solchen Vorfällen liefern", erklärt das Polizeipräsidium Schwaben-Nord. Dennoch werden immer wieder entsprechende Fälle bekannt. Erst Mitte Juni befestigte eine Hochzoller Bürgerinitiative am Hochablass ein Hinweisschild "Miteinander-Weg", das die Hinweistafel "Radfahrer absteigen" überdeckte und zu mehr Rücksichtnahme zwischen Fußgängern und Radfahrern auffordern sollte. Die Stadt ließ das Schild inzwischen entfernen, heißt es auf Anfrage.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.
Richtig, als "Radfahrer freundliche Stadt" muss hier natürlich Anzeige erstattet werden, anstatt den "Bürgerwillen" mit dem Rad übern Hochablass zu respektieren! Einer von vielen Gründen, warum ich seit etlichen Jahren in Augsburg nicht mehr oder nur ungern mit dem Rad unterwegs bin. So ihr nicht Radfahrer, frei für den Shitstorm
Die Anzeige betrifft die Sachbeschädigung des Verkehrszeichens, mit Radfahrern hat sie nichts zu tun. Und nur, weil ein paar Leute zu faul sind, ihr Rad ein paar Meter zu schieben, was niemand überfordern wird, ist das noch lange kein "Bürgerwillen". Auf Verkehrsteilnehmer wie Sie, die sich nicht an Verkehrsregeln halten (wollen), kann übrigems jede Kommune gern verzichten.
Offenbar sind beim Berichterstatter und den Kommentatoren die Einordnung des Zusatzzeichens "Radfahrer absteigen" unbekannt. Dabei handelt es sich um eine Empfehlung, weil die Situation gefährlich werden könnte, nicht aber um ein Gebot oder Verbot. Das kann im Falle eines Unfalls zwar zivilrechtlich von Bedeutung sein, Bußgelder etc. aufgrund der alleinigen Missachtung können nicht verhängt werden. Im übrigen: Das Zeichen unter ein Schild für einen Fußgängerweg (links im Aufmacherbild) zu hängen ist ohnehin widersinnig - hier darf sowieso nicht Radgefahren werden. Es empfiehlt sich auch folgende Lektüre: https://www.adfc.de/artikel/verkehrsrecht-fuer-radfahrende
Es handelt sich hier um einen reinen Fußweg auf dem Radfahren nicht gestattet ist. Das Schild " Radfahrer absteigen " ist hier unötig und kann entfernt werden. Radfahrende auf diesem Fußweg können bestraft werden.
Warum müssen umsichtige RadlerInnen, die defensiv bei geringer Fußgänger-Frequenz queren, bestraft werden?
Richtig, das ist seelenlose Bürokratie!
Nein, das ist keine seelenlose Bürokratie. Dort ist ein Fußweg, die Straßenverkehrsordnung (StVO) erlaubt dort aus gutem Grund auch nur Fußgängerverkehr. Es ist auch nicht zu viel verlangt, das Rad bei der Überquerung des Lechs zu schieben. Regeln gelten grundsätzlich für alle Verkehrsteilnehmer, auch wenn Radler das offenbar nicht einsehen wollen oder können. In unserer Wohnanlage hat man extra an beiden Zugängen Sperrschranken versetzt aufgebaut, um das durchfahren von Rädern zu unterbinden. Jeder halbwegs klar denkende Mensch wüsste, dass man hier für Fahrzeuge gesperrt hat, zumal in nächster Nähe ein Radweg vorhanden ist. Aber das interessiert hier wie am Hochablass keinen Radler. Hier schlängelt man sich durch die Schranken, dort ignoriert man die Gehwege. Nicht nur an der Brücke, auch entlang des Kuhsees sind die Radwege leer, dafür jede Menge Radler auf den Gehwegen. Und umsichtig ist da fast niemand!
Interessante Auslegung von Gesetzen und Vorschriften. Wenn es mir passt, dann richte ich mich nach der geltenden Gesetzeslage, ansonsten wird sie ignoriert.
Umsichtig und Fahrradfahrende sind Begriffe, die ich ganz schlecht unter einen Hut bekomme. Aber auch Fahrradfahrer haben sich an die STVO zu halten, auch wenn sie es nicht wahrhaben wollen. Und Fußweg ist Fußweg, ob gerade ein Fußgänger da ist oder nicht. Wenn ich nachts mit dem Auto in der Innenstadt unterwegs bin und es ist sonst keiner auf der Straße, darf ich ja auch nicht 100 statt 50 kmh fahren. Gesetze und Verordnungen sind nicht dehnbar wie Gummi, für keinen Verkehrsteilnehmer. Als Fußgänger lebt man heute auch auf Fußwegen ziemlich gefährlich, das muss doch nicht sein.
Ohne Zweifel, es ist viel zu gefährlich auf dem Hochablass- Steg zu radeln. Dem gesunden Menschenverstand folgend hätte die Stadt Augsburg die Aufkleber entfernt, ohne großen Radau zu machen. Zwei Hinweistafeln die um Verständnis bitten, wäre zielführender und preiswerter gewesen als die jetzige Aktion.
Ganz persönlich hoffe ich es, dass die Bemühungen einer, meiner Meinung nach seelenlosen Bürokratie, den "Verbrecher" zu finden um ihn um eine vierstellige Geldsumme zu erleichtern, ins Leere laufen.
Gut so mit der Anzeige. Hätten die Mitarbeiter der Stadt die Aufkleber einfach entfernt, würde es kaum ein Augsburger erfahren und die Aktion hätte sich nicht gelohnt.
Linksdrehende Aktivisten die noch nie mit einer Wasserwaage gearbeitet haben aber jeden Mist gendern müssen?
Hat man es vielleicht auch mit rücksichtslosen Ellbogen zu tun, die "Verträge" nur dann akzeptieren wenn es zum eigenen Vorteil ist? Was steht denn im Vertrag zwischen Stadt und Radbegehren, dessen Aufkleber auch verwendet wurde?
Das Auto ist hier ja außen vor - es geht hier nur um Rad CO2-frei gegen Fussgänger CO2-frei und die Frage, welche Mindestanforderungen an einen gemeinsamen Weg zu stellen sind und ob 100 Meter Fussweg nicht mal für ein gutes Miteinander zumutbar sind. Im Grunde ist dieses Verhalten an den Brücken sehr nah am Autofahrer, der aus Zeitgründen einen halben Kilometer mit dem Auto fährt.
Beim nächsten Hochablass wird es sicher einen Radweg geben, aber aktuell muss man halt für die Ukraine absteigen ;-)
Fühlt sich wahrscheinlich nicht so gut an, mit soviel Wut in einer Welt aufzuwachen, in der man sich nicht mehr wohlfühlen kann. Hoffentlich geht es Ihnen jetzt besser.
Nächstes mal Zeichen 240 einfach nicht so windschief kleben :- ))