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Foto: Michael Kienastl
Foto: Michael Kienastl

Eva Ullmann-Colic mit ihrem Einkaufswagen vor dem Supermarkt.

Augsburg
20.04.2022

So treffen die hohe Inflation und steigende Preise die Kunden in Augsburg

Von Hannah Lutzenberger

Plus Der Krieg in der Ukraine und die hohe Inflation führt zu steigenden Lebensmittelpreisen in ganz Deutschland. Auch die Augsburger sind davon betroffen.

Hohe Energiepreise, Lieferengpässe und steigende Inflation - der Krieg in der Ukraine hat auch in Augsburg weitreichende Folgen für Verbraucherinnen und Verbraucher. Dass die Inflation so hoch ist wie zuletzt vor 40 Jahren, macht sich jetzt vor allem an den steigenden Lebensmittelpreisen bemerkbar. Alleine im März kletterten sie um 6,2 Prozent. Doch wie reagieren die Menschen in der Stadt darauf?

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Hört man sich auf Parkplätzen von Supermärkten um, ist die Meinung einhellig: Viele spüren aktuell die steigenden Preise bei ihrem Einkauf. "Man merkt auf jeden Fall, dass sie angezogen haben", sagt zum Beispiel Eva Ullmann-Colic. Bis vor zwei Monaten habe sie für einen Wocheneinkauf noch etwa 80 bis 85 Euro gezahlt. Vergangene Woche waren es für einen ähnlichen Einkauf knapp 120 Euro. Sie merkt den Preisanstieg vor allem bei dem Kauf von Fleisch, Speiseöl oder Milchprodukten.

Speiseöl und Milchprodukte sind um ein Vielfaches teurer

Eine Augsburgerin, die ihren Namen lieber nicht in der Zeitung lesen will, erzählt von den hohen Speiseölpreisen: "Vor der Krise hat hier das Sonnenblumenöl nur zwei Euro gekostet. Vorhin hab ich für das gleiche Öl 4,99 Euro gezahlt." Und so gibt es einige, die das Öl dann lieber im Supermarkt lassen. Andere sind vor allem von den gestiegenen Preisen für Milchprodukte überrascht. "Früher hat die Butter von Weihenstephan im Angebot 1,29 Euro gekostet. Jetzt kostet sie Butter über drei Euro, das ist schon extrem", findet Manfred Werian.

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"Man muss ja leben, was bleibt uns denn anderes übrig?", fragt die Augsburgerin Gerti Hoke. "Ich habe jetzt knapp 100 Euro für den Ostereinkauf gezahlt, aber der Wagen ist auch gut gefüllt." Sie verstehe zwar, dass es Preiserhöhungen geben müsse, kann aber nicht nachvollziehen, wieso diese teils jetzt schon greifen: "Wieso ist Mehl jetzt schon teurer geworden? Dass aus Russland und der Ukraine Weizen bezogen wird, sollte man doch erst merken, wenn Erntezeit ist." Ob sie zwingend ihr Einkaufsverhalten im Supermarkt ändern wird, kann sie jetzt noch nicht sagen - vor allem bei Produkten, die einen höheren Preis rechtfertigen. "Man kann aber ja auch einfach mal bei den rabattierten Produkten im Supermarkt, die in ein paar Tagen ablaufen würden, schauen."

Ähnlich wie Gerti Hoke geht es vielen Augsburgern. Vorerst sehen die meisten aber keine Notwendigkeit, ihr Konsumverhalten zu verändern. "Klar merken wir, dass die Preise steigen. Wir kaufen aber generell wenig Fleisch oder Milchprodukte ein, deswegen werden wir vorerst unsere Supermarkteinkäufe auch nicht anpassen", erzählen die 29-jährige Kathi und der 25-jährige Julius. Falls die Preise in naher Zukunft nochmals merklich steigen sollten, werden sie es sich nochmals durch den Kopf gehen lassen.

Inflation und steigende Preise: So lässt sich Geld sparen

Wer aufgrund der steigenden Lebensmittelpreise ein paar Euro einsparen will, kann sich an die Tipps des Verbraucherschutzes halten. So empfehle es sich vor dem Gang in den Supermarkt beispielsweise, eine Einkaufsliste zu erstellen und nicht hungrig einkaufen zu gehen - nur so kaufe man nur das ein, was man tatsächlich benötigt. Auch ein Essensplan und die Resteverwertung können helfen, Geld bei einem Supermarktbesuch zu sparen. Daneben kann es Geld sparen, wenn man saisonale, heimische Lebensmittel einkauft. Diese sind häufig günstiger als Produkte, die über Tausende Kilometer transportiert werden müssen.

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