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Augsburg: Uniklinik will Patienten besser vor Hitze schützen

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Uniklinik will Patienten besser vor Hitze schützen

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    Die Uniklinik bereitet sich auf heißere Sommer vor: Patienten müssen besser vor Hitze geschützt werden, neue Notfall-Szenarien sind denkbar.
    Die Uniklinik bereitet sich auf heißere Sommer vor: Patienten müssen besser vor Hitze geschützt werden, neue Notfall-Szenarien sind denkbar. Foto: Ulrich Wagner (Symbolbild)

    Die Uniklinik will ihre Patienten künftig besser vor Hitze schützen und im Rahmen eines Forschungsprojekts zusammen mit der Medizinischen Fakultät einen Aktionsplan mit konkreten Maßnahmen erarbeiten. Als erster Schritt soll gemessen werden, wie hoch Temperaturen und Luftfeuchte bei einer

    In einer fragebogengestützten Umfrage machen das Krankenhauspersonal und die Patienten zudem Angaben zu ihrer persönlichen Hitzebelastung. Abgefragt wird darin auch, wie umfangreich ihr derzeitiges Wissen zum Thema Hitze und die Auswirkungen auf den Körper ist. Die unterschiedlichen Abteilungen geben an, welche Maßnahmen bei Hitzewellen bereits ergriffen wurden. Dazu gehören die Anpassung der Arzneimittelgabe oder die Raumbelüftung. "Das Thema Hitze wird leider immer noch sehr bagatellisiert. Wir müssen Maßnahmen entwickeln, mit denen wir mit Hitzewellen umgehen können", betont Professor Claudia Traidl-Hoffmann, Direktorin der Ambulanz für Umweltmedizin und Inhaberin des Lehrstuhls für Umweltmedizin.

    Kühlbadewannen für Überhitzungs-Notfälle

    Das Thema gehe die ganze Gesellschaft an, Krankenhäuser mit ihrer Konzentration an Risikogruppen wie älteren und kranken Menschen seien besonders betroffen. Überhitzungen könnten aber auch jüngere Menschen betreffen, etwa Handwerker auf dem Bau. Badewannen mit Eis gefüllt, sogenannte Kühlbadewannen, müsse es zukünftig mehr geben. "Es kamen schon Patienten mit über 40 Grad Körpertemperatur ins Klinikum. Die müssen dann sofort in die Wanne, sonst wird es lebensbedrohlich. Unser Personal ist von der Hitze auch betroffen. Um die Arbeitsfähigkeit der Angestellten im Krankenhaus sicherzustellen, trägt man unter anderem Kühlwesten unter den Arztkitteln, um nicht zu überhitzen", erklärt Traidl-Hoffmann. Wichtig seien auch Frühwarnsysteme, vor allem für vulnerable Gruppen, also diejenigen, die unter der Hitze besonders leiden: kranke und alte Menschen sowie Kinder. 

    Risiko für Schlaganfälle steigt

    Ein Aspekt, der von der Umweltmedizinerin und ihren Kollegen angesprochen wird, ist die Umgestaltung der Städte. "Vor allem in Großstädten staut sich die Hitze tagsüber und über die Nacht kühlt es nicht ab. In Deutschland ist es unüblich, Klimaanlagen in den Häusern einzubauen, deshalb kann man sich nur eingeschränkt schützen", erklärt der geschäftsführende Oberarzt der Klinik für Neurologie und klinische Neurophysiologie, Prof. Michael Ertl. In seiner aktuellen Studie zeigen er und seine Kollegen, dass die nächtliche Hitze das Risiko für Schlaganfälle erhöht. Mit ihren Erkenntnissen der Studie wollen sie gemeinsam präventive Maßnahmen entwickeln, mit denen die nächtliche Patientenversorgung in Kliniken verbessert werden kann. 

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